Sonntag, 28. Dezember 2008

Linz '09 nur mit Jungpflanzen

Nun ist es offiziell: In der kommenden werde ich erstmals ausschließlich auf Jungpflanzen zurückgreifen anstatt wie bisher eine Vielzahl an Pflanzen selbst zu ziehen. Die Arche Noah und die Messe "Blühendes Österreich" können schon mal fix mit mir rechen!
Mein Plan sah so aus, dass ich mir in den Weihnachtsfeiertagen im Keller eine Anzuchtstation bauen wollte. Dazu kam es jedoch aus diversen Gründen nicht. Dafür plane ich bereits ein Tomatendach größeren Ausmaßes mit mindestens 40 m². Die Holzkonstruktion wird aus Lärchenholz gefertigt, beim Dach bin ich noch unschlüssig. Die Dachkonstruktion wird jedoch aufgrund der Größe einfach abnehmbar gebaut, um in der tomatenfreien Zeit den Boden mit Wasser zu versorgen.

Schade um die vielen interessanten Sorten, die ich als Samen von Freunde bereits geschenkt bekommen habe und die ich nun nicht säen werde. Besonders leid tut es mir um Schützi, der im letzten Jahr von meinen Jungpflanzen sehr angetan war und um Henry, der mir im Herbst eine Vielzahl von wahren Raritäten geschenkt hat. Nun wird es mit einem Vergleich leider nichts werden. Die Verkostung steht allerdings nach wie vor!

Sonntag, 14. Dezember 2008

gelbe Glockenpaprika

Heute nutzte ich das milde Wetter um einige meiner Pflanzen winterfit zu machen. Bisher waren die Temperaturen zwar schon hin und wieder unter Null, so richtig lange Kälteperioden gab es jedoch noch nicht. Um von einem plötzlichen Wintereinbruch nicht überrascht zu werden, umwickelte ich einige Töpfe mit Noppenfolie bzw. Kokusmatten. Einige Hanfpalmen überwintern ebenso im Freien wie der eine oder andere Buchsbaum und vor allem der Bambus. Vor allem der Phyllostachys nigra ist mit seinen 4 Metern höhe eindeutig zu hoch für eine Überwinterung in der Gartenhütte.

Heuer war ich im Spätherbst gartenmäßig etwas nachlässig. So steht auch nach wie vor ein Foliengewächshaus im Garten, das ich immer noch nicht demontiert habe. Übersehen habe ich auch meine eigentliche letzte Ernte. Es handelt sich dabei um Glockenpaprika. Normalerweise rot, bei mir jedoch gelb. Hier ein Foto von Glockenpaprika wie sie aussehen, wenn man den idealen Erntezeitpunkt vergisst:

Sonntag, 7. Dezember 2008

neues System bei den Ampeltomaten

Nachdem meine Ampeltomaten in der letzten Saison durchwegs für positive Erfolge sorgten, gilt es das bestehende System zu optimieren. Die Probleme zeigten sich in zweierlei Hinsicht. Zum einen waren die Aufhängungen dem Gewicht der Tomatenpflanzen inkl. feuchter Erde nicht gewachsen und küssten des öfteren den Boden. Gleiches war bei Windböen und Stürmen der Fall. Zum anderen entweichte das Gießwasser über den Überlaufbehälter und tropfte über die Pflanze ab, was sich natürlich als nicht gerade optimal herausstellte.
Mein neues System sollte da schon ausgereifter erscheinen. Von einem Bekannten (Berfuf und Berufung Wirt) bekam ich eine ganze Reihe von Milchkübeln geschenkt. Diese sind stabil und vor allem weiß. Weiße Farbe verhindert bekanntlich ein extremes Aufheizen im Sommer wie dies bei schwarzen Baukübeln der Fall ist. In den Kübel wird mittig ein Loch (ca. 6-8 cm) geschnitten. Auf dieses Loch kommt ein Haushaltstrichter (Durchmesser ca. 12 cm), der aber im oberen Bereich abgeschnitten wird. Ein weiteres Loch in der Größe eines Gartenschlauchs wird ebenfalls in den Boden gebohrt, der Gartenschlach inkl. Dichtung befestigt. Dies dient zur gezielten Entwässerung. Bis zur Höhe des Trichters wid nun eine Drainage aus Leca-Kugeln oder ähnlich leichtem Material gefüllt. Anstatt des Trichters ist natürlich auch ein Joghurtbecher einsetzbar.
Die Jungpflanze wird vorsichtig kopfüber durch die Löcher gezwängt. Danach noch ein Vlies zur Trennung des Erdbereichs und der Drainage verlegt und der Kübel mit einem Erdsubstrat gefüllt und angegossen.
Soweit die Überlegungen. Ob es sich auch in der Praxis bewährt wird sich herausstellen.

Samstag, 6. Dezember 2008

Tipp für Weihnachten

So mancher Bericht ist in der letzten Tomatensaison aufgrund von Zeitmangel über den Status eines Entwurfs nicht hinausgekommen. Nun ist es an der Zeit, diese Berichte zu veröffentlichen. Folgender wurde bereits im August geschrieben und scheint mir gerade vor Weihnachten für Personen wieder aktuell zu sein, die nicht wissen, was sie ihren Liebsten am Heilig Abend schenken sollen:
Letzte Woche habe ich wieder mal investiert und mir ein Tomatenmesser zugelegt. Dazu schickte ich meine Schwester zu einer Tupperparty. Da kann ich als Mann doch unmöglich selbst hingehen. Nur Frauen, Gespräche über Frisuren, Kleidung, Kochrezepte,... Das ist mir etwas zu steil. ;-)
Meine Schwester hat es mir jedenfalls ein Messer mitgebracht. Nein, nicht das günstige, sondern den Titan der Tomatenmesser schlechthin! Es handelt sich um das Flaggschiff der Firma Tupperware was Tomatenmesser betrifft (chefseries Pro).
Das Messer hat wie gewöhnlich bei Tomatenmessern einen Wellenschliff. Laut Produktbezeichnung ist es sogar möglich, auf Stein, Metall, Glas oder Marmor zu schneiden. Das Design ist laut Fa. inovativ und entspricht der neuesten Technologie. Die Klinge ist aus poliertem, japanischem Edelstahl. Ein Fingerschutz zwischen Griff und Klinge soll optimale Sicherheit bieten.
Mit dem Messer bewaffnet habe ich mich gleich ans Werk gemacht um Tomaten für einen Salat vorzubereiten. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass der Fingerschutz zwischen Klinge und Griff ausreichend ist, meine Fähigkeit mit der einen Hand zu schneiden und mit der anderen Hand die Tomate zu halten allerdings begrenzt ist. Sonst hätte ich mir nicht beinahe die Fingerkuppe des linken Zeigefingers weggeschnitten.
Fazit: Das Messer schneidet Tomaten hervorragend - Vorsicht geboten ist jedoch bei Personen mit 2 linken Händen!

Freitag, 28. November 2008

Der Tag an dem der Kohl_spross!

Der eine oder andere wird sich gefragt haben, warum in meinem Blog in den letzten Wochen tote Hose eingekehrt ist. Nun, zum einen liegt es daran, dass ich beruflich einen großen Schritt gemacht habe, der eventuell sogar meine Tomatenproduktion in der kommenden Saison gefährden könnte, was ich natürlich nicht hoffe. Zum anderen ist im Garten einfach nichts los. Mitte November wurde das letzte Mal der Rasen gemäht, die Topfpflanzen wurden eingewintert und nicht winterharte Topfpflanzen in den Keller getragen. Traurig, die derzeitige Situation im Garten. Einige neue Beiträge für den Blog sind nur halb fertig und warten auf eine Fertigstellung. Dafür kann ich mit einem Gastbeitrag von Schützi (aufmerksame LeserInnen kennen ihn ja schon) dienen, der sich wie so viele von uns ebenfalls am Gemüse versucht.

Der Tag an dem der Kohl_spross!

Es war still geworden in meinem Mühlviertler Garten, nachdem's den Pflanzen zu kalt geworden war. Die Tomaten abgeerntet, die Paprika bitterlich erfroren, der Mangold chancenlos gegen die Kälte… und und und… Aber halt: jetzt geht’s erst richtig los, bei den Kohlsprossen… Der Tag an dem die Kälte kommt, ist ja in diesem Fall auch der Start der Ernte. Und so schritt ich mit dem langen Erntemesser zur Tat, kratzte den gefallenen Schnee von den Sprossen und nahm die ersten 30 Kohlsprossen mit in die Küche.

Zubereitet auf denkbar einfache Weise:

- Kohlsprossen putzen und Kochen
- Knoblauchzehnen klein schneiden
- Etwas Öl in eine beschichtete Pfanne, erhitzen, gekochte Kohlsprossen kurz darin schwenken.
- Ganz zuletzt Hitze reduzieren, Knoblauch reinmischen und rasch aufs Teller, der der Knofi sonst seinen Geschmack verliert.

Weitere geschätzte 250 Sprossen harren noch der Ernte, und bringen mich dazu auch in winterlichen Zeiten im Mühlviertel nach dem Garten zu sehen…

Dabei hatte es ja lange Zeit nicht so gut ausgesehen für die Pflänzchen: Zunächst von mir zu knapp beieinander gepflant. Mir Amateur waren die unglaublichen Ausmaße des Kohlsprossen-Strauchs nicht bewusst. Höhe ca. 150 cm, Umfang inkl. Der weitausladenden Blätter bei ca. 70 - 80 cm…. Ich hatte ihnen schlappe 30 cm vergönnt. Entsprechend schief mussten sie dann auch wachsen um zum nötigen Platz zu kommen…

Kohlsprossen - ist notiert für kommende Saison.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Heinzigartig!

Irgendwie hat es sich so ergeben, dass ich bei Reisen bzw. Urlauben neben der lokalen Küche auch mal gerne zu einem Allerweltsprodukt greife. Genauer gesagt handelt es sich um 2 Produkte, die es auf der ganzen Welt zu kaufen gibt: "Baked Beans" und "Tomato Soup" der Firma Heinz. Beide Artikel gibt es zwar auch bei uns käuflich zu erwerben, bisher ist es mir jedenfalls nicht in den Sinn gekommen, eine der beiden Dosen bei uns zu kaufen. Umso mehr freue ich mich im Urlaub darauf. ;-)
Als ich gestern im Supermarkt meines Vertrauens an einem Regal vorbeischlenderte, in dem besagte Produkte gestapelt waren, konnte ich nicht wiederstehen und packte eine Dose Tomatensuppe ein.
Heute wurde dann die Dose geöffnet und erhitzt - ein Genuß sondergleichen. Geschmacklich hervorragend cremig. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass meine letzten Tomaten vor fast 2 Monaten geerntet wurden oder eventuell wurden im Hirn gewisse Verknüpfungen zu Urlaubserinnerungen wach - egal, wie auch immer, die "TOMATO SOUP" von Heinz ist auf alle Fälle eine Alternative zur totalen Tomaten-Abstinez in den Wintermonaten. Interessant wäre die Frage, welche Sorte von Tomaten Heinz hierfür verarbeitet.

Samstag, 25. Oktober 2008

Trocknen von Chilis und Kräutern

Nachdem ich vor einigen Wochen meinen Keller nach einem heftigen Unwetter trocken legen mußte, war es nun an der Zeit, meine noch verbleibenden Kräuter und Chilis zu trocknen. Mein Dörrautomat verrichtete 2 Tage lang hervorragende Arbeit.
Den Anfang machten meine Chilis. 2 verschiedene Habanero-Sorten, darunter auch die berühmt-berüchtigte Red Savina, welche angeblich die 2. schärfste Chili der Welt sein soll (über 500.000 Scoville-Einheiten). Aus den Socken gehauen hat mich die Schärfe der Vogelaugenchili. Nachdem ich sie geteilt habe und für den Trocknungsprozess vorbereitet habe, kostete ich eine halbe Chili. Zuerst dachte ich, dass sie nicht ganz so scharf ist. Leider bemerkte ich erst im Nachhinein, dass diese eine Schärfe von 8-9 besitzen, was zu einem gewaltigen Schluckauf führen kann.
Weiters trocknete ich noch einige Schoten der Red Aji. Nach dem Trocknungsprozess kam eine 30 Jahre alte Kaffeemühle zum Einsatz, die Chilis zu Pulver verarbeitet. Im kommenden Jahr wird der Vorrat voraussichtlich reichen.
Petersilie, Schnittknoblauch, Schnittlauch und Rosmarien wurden ebenso getrocknet. Wenn man bedenkt, wie viel Ausgangsmaterial man für ein paar kleine Gläser getrockneter Kräuter benötigt, dann kommen aber schon gewisse Zweifel auf, ob es sich überhaupt lohnt. Vor allem dann, wenn man sich die Preise dafür am Markt ansieht.

Montag, 6. Oktober 2008

Wann und wie werden Tomaten rot?

Letztes Jahr habe ich aufgrund eines Beschriftungsfehlers vergeblich darauf gewartet, bis die Aunt Ruby's German Green endlich rot geworden ist. Als ich mein Mißgeschick bemerkte, war es schon zu spät und die Tomate leider kein kulinarischer Höhepunkt mehr.

Meinem Bekannten Manni ist heuer ähnliches passiert. Er bekam von mir heuer unter anderem die Georgia Streak und die besagte Aunt Ruby G.G., die er unmittelbar nebeneinader setzte. Wie es der Teufel so wollte, gingen die Etiketten gleich bei der Pflanzung verloren und in weiterer Folge wurden beide Pflanzen miteinander verwechselt. Die Freude war groß, als die vermeintliche A.R.G.G. schon grün war, abgeerntet wurde, aber komlett anders als in der Sortenbeschreibung angegeben schmeckte.
Dafür nahm die vermeintliche Georgia Streak keine orange-rote Farbe an und blieb grün. Bis der Irrtum erkannt wurde, war die Tomatensaison leider schon vorbei. Zum Glück hatte der Verzehr von grünen, unreifen Tomaten für Manni keine gesundheitlichen Folgen mit sich gezogen. Der Gute lebt noch - er ist hart im nehmen!

Ich habe mich an diese 2 Stories heute wieder erinnert, als ich auf der Bellaflora-Homepage folgende Frage der Userin Zita endeckte (Anmerkung: 1:1 übernommen):
"Ich habe noch serhr viele, schöne aber grüne Tomaten in Garten wie werde ich das Rot kriegen. Etwas habe ich irgendwo gelesen, daß muss in eine Kunstoff Kiste tun, ein Topf Wasser daneben, zudecken und wird reif sein, aber ich bin nicht sicher. Danke für Ihre Antwot"
Tja, liebe Zita, vielleicht handelt sich aber auch um Tomaten, die gar nicht rot werden. ;-)

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Kürbisernte - Teil 3

Nach der Ernte meiner Hokkaido-Kürbis und dem Kürbis-Check in der Steiermark war gestern der Abschluß meiner Kürbisernte abgeschlossen. Diesmal waren die letzten verbliebenen Butternut-Kürbis und die 3 Moschuskürbis Muscade de Provence an der Reihe. Von letzteren ist mir ja schon einer an Ort und Stelle angefault, da ich vergessen hatte, etwas darunterzulegen um direkten Bodenkontakt zu vermeiden. So hatte eben der Kompost seine Freude.

Beide Sorten sollen angeblich noch einige Zeit gelagert werden ehe sie verspeist werden können. Diese Zeit gebe ich ihnen. Ist auch egal, denn ich habe ja jede Menge Hokkaido im Keller.
Einer von wurde heute zu einem Aufstrich verarbeitet.

Ich will mich ja nicht selber loben, aber zumindest einer der beiden Aufstriche, verdient die Bezeichnung "leiwander Aufstrich". Hier das selbstkreierte Rezept :

  • Hokkaido Kürbis schälen, kernige Masse rauspullen und das Fruchtfleisch reiben
  • Zwiebel hacken und gemeinsam mit der Kürbismasse in der Pfanne anbraten
  • geräuchertes (!) Tofu klein schneiden und in einen Topf
  • den Saft einer halben Zitrone drauf (ev. auch Zitronenschale reinreiben wenn unbehandelt)
  • Salz, Pfeffer, getrocknetes Oregano und ev. wenig Creme fraise rein
  • die ganze Masse pürieren
  • den Inhalt der Pfanne in die pürierte Masse mischen, ev nochmals pürieren oder nicht
  • Schnittknoblauch und Schnittlauch rein, ev. auch noch roten Paprika ganz klein geschnitten

Aber probiert es selbst- ist wirklich fantastisch. Der 2. Aufstrich mit Topfen (für unsere deutschen Freund: Quark) statt Tofu war zwar OK, aber letztenendes nicht so der Brüller.

Die Kürbisanzucht hat sich heuer mehr als bezahlt gemacht. Vielleicht werde ich in 2 Wochen zum Erntedankfest spazieren.

Dienstag, 30. September 2008

Kriechende Tomaten

Im Frühling ging ein Teil meiner Jungpflanzen unter anderem in die Gegend von Baden bei Wien. Erich, ein guter Freund von mir, und seine "Big Family" waren die Abnehmer. Erich schenkte mir übrigens das Buch "Der Kosmos im Garten" von Wolf-Dieter Storl geschenkt. Ein wirklich schräges Buch mit absolut interessanten und nicht alltäglichen 08/15-Ansichten über den Garten im Allgemeinen, über den Anbau von Obst und Gemüse und allem drum herum.
So passt es auch, dass Erich seine Tomaten nicht wie wir Tomatenfuzzis an Stäben oder Schnüren hochbindet, sondern diese am Boden ranken lässt. Auch Tomatendächer sind dort Objekte, die nicht unbedingt den Weg in seinen Garten finden würden. Als ewiger Pessimist und einer, der beim Tomatenanbau vielleicht schon zu festgefahrene Meinungen vertritt, war ich natürlich zuerst mal skeptisch. "Da wird er sehen wie es schnell es geht, bis ihn die Braunfäule einholt", habe ich mir gedacht.Tatsache ist: Die Braunfäule hat mich trotz Hochbinden und Tomatendächer erwischt, ihn nicht. Er erntet heute noch reife Tomaten, was mich echt freut.

Samstag, 27. September 2008

Tomaten aus Steinwolle

Diese Woche habe ich einen Hobbygärtner aus Wien kennengelernt, der auf seiner Dachterrasse in Gürtelnähe Tomaten und Chili anbaut. An sich nichts Ungewöhnliches. Allerdings setzt er seine Pflanzen nicht in Erde, sondern in Steinwollewürfeln. Gedüngt wird mit unterschiedlichen Flüssigdüngern, die einfach dem Gießwasser beigefügt werden. Um ein Austrocknen zu verhindern werden die Würfel beschattet. Die Pflanzen selbst werden mit Stäben am Geländer angebunden.
Er meinte, dass der Ertrag in Ordnung sein, die richtige Dosierung der Düngermenge allerdings etwas Wissen und Erfahrung voraussetzt. Der Grund, warum er keine normale Erde nutzt, liegt klar auf der Hand: Er wohnt im 5. Stock eines Wiener Altbaus ohne Lift. Auch das gibt es heutzutage noch. Säcke mit Blumenerde oder Kompost hinaufzutragen ist einfach zu beschwerlich.
Verständlich. Er hat aber noch einen weiteren Grund genannt. Da er in unmittelbarer Nähe zur meistbefahrensten Strasse Österreichs wohnt, hat er eine massive Belastung an Luftschadstoffen, die sich in der Erde ablagern. Ein Teil der Schadstoffe wird über die Blätter aufgenommen - dagegen kann er nicht machen- ein anderer Teil wird über die Wurzeln aufgenommen. Und hier meint er, dass er auf seine Art weniger Schadstoffe in die Pflanze befördert.
Vor 2 Jahren habe ich eine Bodenanalyse durchführen lassen. Hat mich einfach interessiert, da ich unweit der VÖEST wohne und die Stadtautobahn auch nicht allzu weit entfernt ist. Der Schwermetallanteil war zwar erhöht, aber nicht in einem Ausmaß, in dem es laut Labor besorgniserregend wäre. Auch wenn wir ökologisch gärtnern, aber einige Faktoren haben wir nicht in der Hand. Dass unser Gemüse aus dem eigenen Garten allerdings absolut schadstofffrei ist, ist jedoch eine Illusion. Egal ob Erde oder Steinwolle.

Freitag, 26. September 2008

Tomatenwunschliste 2009

Es ist bereits Ende September - höchste Zeit also sich Gedanken zu machen, welche Sorten in der kommenden Saison angebaut werden sollen. Vergesst die Bankenkrise oder die Präsidentenwahl in den USA, die Nationalratswahl in Ö,... - alles Pipifax im Vergleich zu der alles entscheidenen Frage, welche Tomatensorten Stefan in der kommenden Saison anbauen wird. :-)

Neben den jährlichen Fixstartern
  • Mexik. Honigtomate
  • Goldita
  • White Current
  • Black Cherry
  • Black Plum
  • Paul Robeson
  • Aunt Ruby German Green
  • Marianna's Peace
  • Small Egg
  • Rote + Gelbe Dattelwein
  • Solotaja Ribka
  • Valencia
  • Kremser Perle
  • Green Pineapple
werde ich in der kommenden Saison auch einigen Hybridsorten eine Chance geben. Besonders interessieren würde mich dabei die Campari F1, Aranca sowie die Sunstream F1. Da dieses Saatgut zu erschwinglichen Preisen nur schwer aufzutreiben ist, würde ich mich über Infos freuen, wo dieses Saatgut zu beziehen ist - Sortenreinheit natürlich vorausgesetzt.

Im kommenden Jahr plane ich die eine oder andere Sorte zu Veredeln. Dazu werde ich als Unterlage wahrscheinlich die Maxiford, Vigomax F1 oder Beaufort F1 wählen. Bisher habe ich ebenfalls noch kein Saatgut von diesen Sorten. Für Tipps bin ich dankbar. ;-)

Weiters besitze ich eine Liste von Sortenempfehlungen von "Tomatenfreunden" aus dem Internet und dem realen Life. Diese Liste ist jedoch wirklich lang und der Platz unter dem Dach wie jedes Jahr beschränkt, weshalb wieder mal nur ein Teil davon angebaut werden kann.
Sorten, die auf alle Fälle Verwendung finden, sind folgende:

  • Idyll
  • Black Ethiopian
  • Schwarzer Prinz
  • Weißes Ochsenherz
  • Mandarin
  • Green Zebra
  • Sweet Million
  • Costoluto Genovese (nach 2 gescheiterten Versuchen)
  • u.v.a.

Es gibt jedoch nicht nur eine Liste mit Wunschtomaten, sondern auch eine Liste der Kategorie "nein, danke". Dazu gehören eine Reihe von pinke Tomaten (New Zealand Pearl, Eva Purpl Balls,...), aber auch die Reisetomate, die mich einfach geschmacklich noch nie wirklich überzeugen können. Eigentlich hat es sich die Goldfish geschmacklich mit mir verscherzt- ich wollte sie schon dieses Jahr nicht mehr anbauen, habe mich aber dann doch dafür entschieden und, oh Wunder, sie war auch heuer nicht der Brüller. Allerdings eignet sich diese mehlige Tomate hervorragend für Sugo und nimmt so eine Sonderstellung zwischen den beiden Listen ein.

Dienstag, 23. September 2008

Ernteerfolg aus dem Mühlviertel

Schwarz-weiß war bisher das Leben meines Freundes Schützi S. Seit er jedoch stolzer Besitzer eines Gartens ist, sieht die Sache schon viel bunter aus und endlich kam etwas Farbe in sein Dasein. Ich habe es ihm ja schon oft gesagt: schwarz-weiß sind einfach keine Farben. Da muß es doch noch mehr geben!
Es folgt ein Text, den mir Schützi zukommen hat lassen mit der Bitte ihn hier im Blog zu veröffentlichen. Dem werde ich natürlich gerne nachkommen. Für den Inhalt ist die genannte Person allein verantwortlich. ;-)

"Bevor die Kälte kam - das ist jetzt eineinhalb Wochen her - hab ich nochmals die Ernte bei den Tomaten eingefahren. Alles Pflanzen von meinem Samariter-Tomatenvater. Bunt durcheinandergemischt nach der Ernte liegen die leckeren Früchte dann in der durchaus kühlen Küche und teilen sich die Schüssel mit:
  • einer mordsmäßig aggressiven Chili - Mitbringsel des Tomatenvaters.
  • einer moderaten Paprika aus eigener Aufzucht
  • einem Hokkaido in Miniaturausgabe, der noch dem Verzehr harren muss.

Eine persönliche Hitliste der Tomatenvatertomaten zu erstellen ist leidlich schwer, aber die kleineren Exemplare habens kaum einmal in die Wohnung geschafft (Gelbe Johannisbeeren, Golden Cherokee und die zwei kleinen roten Arten). Die größeren haben dagegen stets gute Dienste geleistet, wenn sie in Sugo verkocht wurden (Phils Fantastik), oder gemeinsam carpacciomäßig mit Büffelmozarella und frischem Basilikum und einem Glaserl Wein ein entspanntes Abendessen garantierten (die gelb-rot-orangen, deren Namen ich nicht mehr weiss).

Auch ansonsten - abseits der Tomatenvaterunterstützung - hat mich mein Grünzeug - heuer erstmalig von mir gepflanzt nicht enttäuscht: Die Zucchinis waren kaum zu bändigen, die Kürbisse früh dran und nun wiederkehrend, die Broccholi gut entwickelt, die Kräuter wuchernd, die Rhabarber zur Ernte perfekt, die Beerenfrüchte mit Ausnahme der zickigen Heidelbeere zum Naschen ausreichend, die 9 (!) Weinstöcke alle wohlerzogen, der Mangold zwar etwas zu schattig aber vorhanden und vor allem meine Kohlsprossen, die dem ersten Tau entgegenwachsen.

Danke dem Tomatenvater! LG Schützi."

Jedenfalls hat sich da jemand in der Bestellliste für kommendes Jahr einen Platz ganz oben reserviert. ;-)

Sonntag, 21. September 2008

Kürbischeck in der Steiermark

Irgendwie lassen mich die Kürbis nicht in Ruhe. Nachdem ich einige Kilo geerntet habe, entschloss ich mich für einen 2-tägigen Kürbischeck ins österreichische Mekka der Kürbiskultur. Manche nennen dies auch schlicht und einfach Steiermark. Mitgebracht habe ich einen Jahresvorrat an Kürbiskernöl und einige Fotos:

Freitag, 19. September 2008

Kürbisernte

Lange hat es gedauert, nun endlich sind zumindest teilweise meine Kürbis reif. Mit den Kürbis habe ich heuer komplettes Neuland betreten. Ein Anbau dieser Früchte ist auch eine Platzfrage. Meine 3 Kürbispflanzen nehmen ca. 30 m² in Beschlag.

Red Kuri: Den Anfang macht der Hokkaido Red Kuri. Habe gelesen, dass bei dieser Kürbis nicht geschält werden muß. Kann es irgendwie aber nicht glauben. Als Erntezeit wird Juli-September angegeben. Bei einer Ernte im September soll er bis Februar lagerbar sein. Rezepte findest du hier.


Butternut: Birnenförmiger, dünnwandiger Winterkürbis. Der Kürbis hat wenig Kerne, dafür umso mehr Fruchtfleisch. Geschmacklich ist er intensiv - einer meiner Lieblingskürbis. Die Beschaffung dieses Kürbis war auch nicht ganz leicht, nachdem sie bei der Arche Noah in Linz schon relativ bald ausverkauft waren. Hier findest du ein Rezept.

Weiters finden sich auf meinem "Feld" noch einige "Muscade de Provence"-Kürbis, die schon einige Kilos auf die Waage bringen. Da sich nur schlecht in unserem Klima ausreifen können, sollten sie so spät wie möglich geerntet werden. Lagerzeit 4-8 Monate.

Montag, 15. September 2008

Vorbereitung auf erntelose Zeit beginnt

Nachdem der Sommer relativ abrupt zu Ende gegangen ist, bis auf 2 Tomatenpflanzen alle gerodet wurden und im Hochbeet neben einigen Salaten nur noch Karotten und Zwiebeln wachsen, frage ich mich, wie ich die nun gewonnene Freizeit sinnvoll nutzen könnte. Über den Sommer haben sich einige Arbeiten im und am Haus angehäuft, die ich gekonnt immer wieder hinausgezögert habe. In einer Phase des "Hinauszögerns" habe ich letzte Woche einen Dörrautomaten im Internet gekauft. Wie bin ich bisher nur ohne ausgekommen? Gerade bei den Chilis stellt dieser Automat eine Bereicherung dar. Doch nicht nur Chilis lassen sich dörren - auch Äpfel, Bananen, Kiwis, Ananas,....

Eine andere Beschäftigung stellt das Online-Spiel "Wurzelimperium" dar. Dabei geht es darum, verschiedene Arten von Gemüse (auch Tomaten!) anzubauen, zu verkaufen,.... Habe ich mir mal etwas angesehen, ist ganz witzig für so nebenbei. Ich bin übrigens auf Server 8.
Es hilft aber alles nichts. Die Arbeit im Haus steht an. Krampfhaft Ablenkungen zu Suchen ist dabei auch nicht hilfreich. Es muß ja gemacht werden. So, und nun fange ich damit an!

Montag, 8. September 2008

Schon wieder Wahlen!

Die letzte Wahl ist gar nicht so lange her und nun muß man sich schon wieder entscheiden. Zur Auswahl stehen mehr Möglichkeiten als je zuvor. Diesmal geht es darum, bei der Entscheidung ja keinen Fehler zu machen, damit es sich nicht auf den Magen schlägt. Doch wofür entscheiden?
Die roten sind wohl die bekanntesten und vielleicht beliebtesten. Da weiß man was man hat. Sie gibt es in allen Größen und Formen: kleine rote - manchmal etwas säuerlich, aber auch große, dicke rote, die ordentlich was hergeben.
Die schwarzen gehen in erster Linie auf hohe Erträge und gelten in der Landwirtschaft als eher robust. Manchmal stoßt es einem allerdings etwas sauer auf. So richtig 100%ige schwarze gibt es aber glaube ich gar nicht. Die kleinste von den schwarzen war in den letzten Jahren aber etwas umstritten.
Die grünen sind wohl der bunteste Haufen. Einige sind erstklassig, bei anderen wiederum frage ich mich wozu es die überhaupt gibt. Aber die grünen sind mal etwas anderes als immer nur der Einheitsbrei, den man sonst so vorgesetzt bekommt.
Die orangen sind ganz eigen. Die Goldene Königin aus dem Süden gilt als die Beste unter ihrer Gruppierung. Andere kennt man eher weniger - am ehesten noch die in Flaschenform.
Weiters gibt es bei der Wahl noch etwas Neues aus Tirol: Eher rustikal, etwas breitrund und fleischig mit harter Schale. Kenne ich allerdings zu wenig.
Zur weiteren Auswahl steht noch eine Möglichkeit, bei der ich dachte sie wäre bereits ausgestorben. Da habe ich mich offensichtlich getäuscht.
Eine weitere Frage ist, was wir nach der Wahl machen? Festzuhalten ist, dass eine Ampel nicht mit allen funktionieren kann.
Und was ist eigentlich mit den blauen? Blödsinn - blaue Tomaten gibt es doch gar nicht! Und wenn doch, dann hätten sie wahrscheinlich gleich zu Beginn der Saison die Braunfäule.

Dienstag, 2. September 2008

Ersatzdroge Chili?

Heute überkam mich das Gefühl, mal wieder in den Botanischen Garten zu gehen. Der letzte Besuch lag schon einige Monate zurück. Heute konnte ich entspannter durch die Botanik wandern, da ich im Gegensatz zum letzten Mal mir keine Jungpflanzen von der Arche Noah erkämpfen mußte. ;-) Der Hauptgrund meines Besuches war die Chili-Sonderausstellung.
Um von meiner hartneckigen Tomatensucht loszukommen, bin ich auf der Suche nach Alternativen, die ich vielleicht schon gefunden haben: Chilis! Glücklicherweise gibt es bei den Chilis ebensoviele Sorten wie bei den Tomaten. Da ich ja chilimäßig eher auf der Nudelsuppe dahergeschwommen bin, beäugte ich die einzelnen Pflanzen in der Ausstellung ganz genau um zu erkunden, welche Pflanzen in der kommenden Erntesaison für mich in Frage kommen würden.

Neben den heuer angebauten Habanero und einigen anderen scharfen Sorten wird die Wahl wohl auf folgende Sorten fallen:
  • Cayenne
  • Thai Bankkok Upright
  • Anaheim
  • Ochsenhorn
  • Angelo
  • Mesani

letzte Tomaten, dafür erste Kürbis

Heute habe ich meine letzten Tomaten in diesem Jahr geerntet. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Solotaja Kaplja keine Anzeichen von Braunfäule erkennen läßt. Scheint eine äußerst robuste Sorte zu sein. Ebenfalls keine Anzeichen läßt die Reisetomate erkennen, von der ich allerdings geschmacklich nicht wirklich überzeugt bin und im nächsten Jahr bei mir im Garten pausieren muß. Fast gesund sieht auch die veredelte Campari aus. Sie lieferte bis heute jede Menge Tomaten. Wahrscheinlich war sie heuer der Sieger in der Kategorie "Ertrag". Ob ich im Frühjahr zum Veredeln beginne, weiß ich noch nicht. Ausschließen kann ich gar nichts.
Heute war sowieso ein besonderer Tag: Die letzten Tomaten, dafür die ersten Kürbis. Ein Butternut und ein Red Kuri waren die Ausbeute. Meine Erfahrung mit Kürbis ist allerdings eher spärlich. So weiß ich nie genau, wann ich sie nun endlich ernten soll. Habe wo gelesen, dass man warten soll bis der Stiel verholzt ist. Jetzt lass ich sie erstmal etwas im Keller liegen und reifen.
Keine Zeit zum Reifen wird die Zephyr-Zucchini haben. Eine wird heute auf den Griller geworfen, die andere wird morgen zu Aufstrich verarbeitet.

Montag, 1. September 2008

Umzug der Chili

Nachdem meine Tomatenpflanzen nicht mehr so wollten wie ich gerne hätte und sie mittlerweile schon im städtischen Kompostwerk dahinvegetieren, habe ich kurzerhand entschlossen, einen Großteil der Paprika und Chilipflanzen in die frei gewordenen Foliengewächshäuser umzusiedeln. Die Nächte werden schon deutlich kühler, der Herbst naht mit großen Schritten. Nun haben sie es doch um einiges wärmer. Für meine Chilis war die Braunfäule ein wahrer Segen.

Heuer habe ich zum ersten mal eine Birnenmelone angebaut. Der Erfolg hielt sich allerdings stark in Grenzen. Ganze 5 Früchte hat die Pflanze produziert. Mal sehen, ob diese auch noch vor dem Frost ausreifen. Ebenfalls eher bescheiden ist heuer meine Mellanzani-Ernte. Die Pflanze stand im FGH umgeben von hohen Tomatenpflanzen und bekam wohl zu wenig Licht ab. Fazit: keine einige ausgereifte Frucht bisher.

Samstag, 30. August 2008

letzte Tomatenernte '08

Heute habe ich einen Großteil meiner Tomatenpflanzen fachgerecht entsorgt. Gleichzeitig wurden die letzten Tomaten (siehe Foto) in dieser Saison geerntet. Ein etwas trauriger Augenblick. Doch was solls? Jetzt ziehen halt meine Chilis in die Tomatenzelter.

Freitag, 29. August 2008

Ein Grüncontainer voller Tomatenpflanzen

In meiner Gegend dürfte es noch einen Hobbygärtner geben, der seine Freizeit gerne mit Ausgeizen, Gießen, Blätter entfernen, Tomaten kosten und vergleichen,... verbringt. Oder vielleicht gibt es auch mehrere dieser besonderen Spezies. Jedenfalls habe ich heute einen Großteil meiner Tomatenpflanzen entsorgt. Da die Braunfäule zugeschlagen hat habe ich sie natürlich nicht am eigenen Kompost, sondern in einem Grüncontainer einige Straßen weiter entsorgt. Ich staunte nicht schlecht, als ich einen Blick in den bis oben gefüllten Grüncontainer warf.
Zwischen Schnitten von Thuja und Liguster lagen Berge von Tomatenpflanzen. Sorte konnte ich nicht erkennen. Teilweise waren noch Tomaten auf den Pflanzen, die jedoch ebenfalls von der Braunfäule heimgesucht wurden. Kein schöner Anblick!
Scheinbar ich ich nicht der einzige Braunfäule-Kandidat.

Donnerstag, 28. August 2008

kommendes Jahr weniger Jungpflanzen

Anfang März zog ich weit über hundert Tomatenpflanzen auf. Da ich von jeder Sorte nur eine Pflanze (Ausnahme Black Cherry und Goldita) einplante, verschenkte ich den Großteil meiner Pflanzen. Die meisten habe ich sogar selbst zu den Bekannten und Freunden (natürlich unentgeltlich) transportiert, nur einer hat sie sich selbst abgeholt: Schützi, ein Pächter eines schmucken Kleingartens im Mühlviertel. Interessanterweise war auch er der einzige, der mich trotz mehrmaliger Bitte auch mal das eine oder andere Foto zukommen hat lassen. Danke dafür.

Nur der Vollständigkeit halber: Meine Jungpflanzen gingen nach Niederösterreich (2x), Wien, ins Mühlviertel (2x) und ein großer Teil blieb in Linz (3x). Im kommenden Jahr werde ich folglich deutlich weniger Jungpflanzen ziehen. ;-)

Montag, 25. August 2008

Enttäuschungen

Es ist immer wieder erstaunlich, dass die Über-drüber-super-Tomate aus dem Vorjahr ein Jahr später eher lau schmeckt. So geschehen bei der Mexikanischen Honigtomate. Die Voraussetzungen waren mit dem Vorjahr vergleichbar (Standort, Kübel, Düngung,...). Geschmacklich war sie heuer leider die große Enttäuschung schlechthin.
Vielleicht liegt es jedoch auch an der Gelbkragenkrankheit, die sie die Mex. Honigtomate eingefangen hatte. Die Früchte konnten am Ansatz nie ganz ausreifen.
Egal, da sie aus dem letzten Jahr noch einen gewaltigen Bonus besitzt, werde ich sie im kommenden Jahr wieder anbauen. Eine Chance hat sie noch.
Die 2. große Enttäuschung betraf die Goldfish. Zwar hatte sie mir im Vorjahr nicht wirklich geschmeckt, trotzdem habe ich sie heuer - warum auch immer- wieder angebaut. Die Goldfish sieht aus wie ein Kondom und schmeckt total mehlig. Zum Rohverzehr nicht wirklich zu empfehlen. Vor kurzem kochte ich ein Sugo ausschließlich mit Goldfish-Tomaten. Abgesehe davon, dass das Sugo natürlich gelb wurde, benötigte ich aufgrund des hohen Mehlgehalts auch kein Tomatenmark, das ich normalerweise beimische. Das Sugo war fantastisch. So schnell wird aus einer Enttäuschung höchster Genuß.
Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob es denn überhaupt "schlechte" Tomaten gibt. Liegt es nicht nur daran, dass wir sie einfach falsch nutzen bzw. zubereiten?

Sonntag, 24. August 2008

"Zephyrkürbis"

Es war ein Tag wie jeder andere. Wieder mal verspürte ich einen Guster nach Zucchini-Aufstrich. Da wird nicht lange herumgefackelt, sondern gleich in den Garten marschiert und Zucchini gesucht. Eine Zephyr hatte die richtige Größe für den Aufstrich. Paßt- aber was war da einen Schritt weiter? Sah aus wie eine Zephyr, hatte aber nahezu die gleiche Farbe wie die Red Kuri-Kürbis.
Die Ranken der Red Kuri und der Zephyr haben sich getroffen und sich dabei anscheinend verkreuzt. Ich war echt überrascht.
Beim Aufschneiden des "Zephyrküris" stellte ich fest, dass die Schale ähnlich einem Kürbis sehr hart ist, das Fruchtfleisch mehr an Kürbis als an Zucchini erinnert und nur die äußere Form an die Zephyr erinnert.
Jedenfalls habe ich sie gleich zu einer Zucchini-Kürbis-Suppe verarbeitet. Das Resultat war überwältigend. Schade dass es die einzige verkreuzte Frucht ist.

Braunfäule läßt grüßen

Nun hat es mich zum ersten Mal erwischt. Die vielfach gefürchtete Braunfäule hat bei mir zugeschlagen. Einstweilen allerdings gerade mal bei einer Pflanze, der Safron. Diese Pflanze, die ich im "Sack" kultiviert habe, stand direkt neben dem Eingang meines Gewächshauses. Einige Blätter, ja sogar Früchte haben leider aus dem Gewächshaus herausgeragt und natürlich bei Regen naß geworden. Dies hätte ich natürlich mit einfachen Mitteln vermeiden können, habe ich aber nicht. Die Antwort folgt prompt in Form der Braunfäule.
Die Pflanze wurde inklusive Pflanzerdesack sofort in der Biotonne entsorgt und aus dem Garten entfernt. Da ich realistisch bin und nicht annehme, dass sich die Sporen nicht verteilt haben, gehe ich davon aus, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, bis die Tomatensaison bei mir vorbei ist. Da ich in dieser Saison wirklich hervorragende Sorten angebaut habe und bis auf ganz wenige Sorten eigentlich alle schon zumindest teilweise geernet habe, ist die Geschichte mit der Braunfäule halb so schlimm.

Update: In der Zwischenzeit ist auch eine der beiden Black Cherry betroffen.

Freitag, 22. August 2008

Lieblingstomaten - Teil 2

Eine kleine Tomatenlieberhaberin besuchte mich gestern im Garten. Es handelt sich dabei um mein Patenkind Lisa. Rote und gelbe Johannisbeertomaten werden nicht gerade verschmäht. Aber seht selbst:

Montag, 18. August 2008

"normale" Tomaten

Gestern besuchte mich ein guter Freund. Er war überrascht, wieviele verschiedene Sorten Tomaten es gab. Dann fragte er mich, ob ich auch "normale" Tomaten hätte.
Normale Tomaten? Was versteht man unter normalen Tomaten? Er meinte rote, runde Früchte, ca. 6-9 cm im Durchmesser und Eignung für Suppe, Soße, Rohessen, Einlegen, Verkochen, Salat, Sugo, gute Haltbarkeit,...
Geschmack hat er allerdings vergessen. ;-) Aber der ist bei normalen Tomaten anscheinend nicht gefragt.

Sonntag, 17. August 2008

Asterix in Amerika

Gestern Abend sah ich die ersten paar Minuten des Films "Asterix in Amerika". Zu recht stellt sich die Frage, was nun Tomaten mit diesem Zeichentrickfilm zu tun haben.
Nun, ich habe einen Fehler entdeckt. In den ersten paar Minuten schwärmt ein beleibter römischer Zenturio von Nudelgerichten mit Tomatensoße. Nudelgerichte gab es angeblich schon in der griechischen Antike - das könnte stimmen. Der Glaube, dass Marco Polo die Nudel von China nach Europa gebracht hat, mag vielleicht stimmen, jedoch wurde sie laut Wikipedia in Ostasien und Südeuropa parallel entwickelt. Was allerdings unmöglich ist, ist die Tomatensoße. Da die Tomate erst über 15 Jahrhunderte später (zunächst als Zierpflanze) nach Europa gebracht wurde und in Italien erst ab dem 18. Jh gegessen wurde, muß sich der Herr Zenturio getäuscht haben. Beim Teutates!

Freitag, 15. August 2008

tieffliegende Ampeltomaten

Vor einigen Wochen habe ich über meine Ampeltomaten berichtet, die ich in wirklich kleinen Gefäßen (zw. 2 und 4l) in meinem Pavillion ziehe. Auch bei diesen Tomaten ist die Ernte am Laufen. Allerdings zicken sie etwas herum, was allerdings nicht verwunderlich ist, da meine Ampeltomaten von mir regelrecht gequält werden.

Die Qualen reichen von unregelmäßiger Wasserzufuhr und der somit verbundenen kompletten Austrocknung an sonnigen Tagen, bis hin zu der Tatsache, dass sie Wind und Regen komplett ausgesetzt sind. Stuntähnliche Szenen spielen sich regelmäßig bei der roten Johannisbeer vor allem bei starken Winden ab. Da reißt es den Topf aus der Verankerung und stürzt fast 2 m in die Tiefe, was bisher schon 3x passiert ist, zum Glück mit glimpflichem Ausgang. ;-)

Trotz allen Qualen sorgen meine Ampeltomaten für reichlich Früchte, wenn auch nicht unbedingt in sortenreiner Form. Wahrscheinlich liegt es am Saatgut, dass gerade die gelbe Johannisbeer noch kleinere Früchte produziert als in der Sortenbeschreibung angegeben. Die Small Egg ist nicht eiförmig sondern kugelrund und die rote Johannisbeer ist noch saurer als in den Jahren zuvor.

Was mich allerdings besonders freut, ist die Tatsache, dass alle meine Ampeltomaten trotz aller Qualen, die ich ihnen zugemutet habe, gesund geblieben sind und reichlich Früchte produziert haben.

Dienstag, 12. August 2008

Lieblingstomaten

Tja, jeder hat so seine Lieblingstomaten. Ich persönlich finde die Black Cherry und die Goldita fantastisch, meine bessere Hälfte steht auf die Rote Dattelwein und die Golden Cherokee und mein Hund bevorzugt am liebsten die Rote Johannisbeertomate, gefolgt von der Small Egg. Er frisst übrigens ausschließlich rote Tomaten - bei gelben glaubt er wahrscheinlich, dass diese noch nicht reif sind. ;-)

Sonntag, 10. August 2008

Zucchini wachsen und wachsen....

Zucchinis haben es schon faustdick hinter den Ohren! Zuerst täuschen sie an, eher mäßig zu wachsen um dann plötzlich innerhalb kürzester Zeit derart anschieben, dass sie zum Verzehr fast schon zu groß sind. Kaum ist mal ein Großteil der Tomatenernte aufgearbeitet, geht es gleich lückenlos weiter mit den Zucchinis.Mit meine 3 angebauten Sorten Zephyr, Cocozelle von Tripolis und der runden Zucchini, bin ich mehr als zufrieden. Diese 3 Sorten haben die besondere Eigenschaft, dass sie immer noch gut schmecken, auch wenn sie mal etwas zu groß gewachsen sind, weil der Hobbygärtner wieder mal keine Zeit zur Ernte hatte.
Tja, was mache ich morgen mit 6 kg Zucchini? Zucchini-Birnen-Marmelade habe ich schon- echt empfehlenswert. Einfrieren kann ich nichts, da ich immer noch über keinen Gefrierschrank verfüge. Schön langsam frage ich mich wirklich, ob die 400 Euro für den neuen Fernseher kurz vor der EM nicht besser angelegt werden hätte können.
Zucchini-Aufstrich wird es wahrscheinlich werden. Ich habe schon etliche Versionen mit den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen ausprobiert. Am liebsten ist mit der Zucchini-Thunfisch-Aufstrich:

2-3 Eier hart kochen. In der Zwischenzeit eine große Zucchini klein reiben, 2 rote Zwieben schneiden. Beides mit gutem Öl in eine Pfanne und langsam köcheln lassen, bis das Wasser verdunstet ist. Auskühlen lassen und in ein Gefäß füllen. Eine Dose Thunfisch, die gekochten und klein geschnittenen Eier, etwas Creme Fraiche, geschnittener Knoblauch und jede Menge Kräuter (getrocknet und frisch) werden hinzugefügt und vermischt. Bei den Kräutern eignet sich Koriander besonders gut, aber auch Basilikum, Schnittlauch, Petersilie,... sind geeignet. Da ich gerne etwas schärfer esse, füge ich neben den üblichen Verdächtigen (Salz und schwarzer Pfeffer) auch noch eine Gewürzmischung aus Italien bei, die ich normalerweise bei der Sugoproduktion verwende.
Prädikat emphehlenswert!

Samstag, 9. August 2008

Mir geht es gar nicht gut!

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, doch es gibt sie wirklich: die Tomatenüberdosis. Kein Wunder, habe ich doch über den ganzen Tag verteilt wahrscheinlich mehrere Kilo Tomaten in flüssiger und fester Form konsumiert.
In den Tag gestartet bin ich mit einem Butterbrot, belegt mit 3 Scheiben Phil's Fantastic. Dazu gab es statt Kaffee eiskalten puren Tomatensaft, den ich gestern zubereitet habe (Eintrag folgt) und über Nacht im Kühlschrank gelagert wurde. Mittags griff ich auf die Tomatensuppe zurück, die ich am Vortag im großem Stil aus 16 verschiedenen Sorten gekocht habe. Herrlich scharf, da ich sie mit Tabasco getunt habe. Über den Tag verteilt trank ich ca. 1,5 Liter Tomatensaft, 1:1 gemischt mit Apfelsaft. Ist nicht der absolute Kracher, aber geht gegen den Durst. Abends Nudeln, natürlich mit Tomatensugo, dazu Tomatensalat. Aber damit nicht genug. Nachmittags habe ich bei einigen Sorten Samen entnommen. Und was macht man mit dem nicht benötigten Fruchtfleisch? Wegwerfen und kompostieren? Nein, essen natürlich.
Glaubt mir, es geht mir richtig schlecht. ;-) Aber da muß ich durch. Wenn ich daran denke, dass von Oktober bis Ende Juni keine Tomaten zu mir ins Haus kommen, bekomme ich schon wieder Guster - aber erst morgen.

Erfahrungen und Bewertungen von angebauten Sorten - Teil 1

Nun ist es bald Mitte August und ein Großteil der Tomatenpflanzen liefert schon reichlich reife Früchte. Es ist an der Zeit, diese mal zu bewerten, um in der kommenden Saison die Sortenwahl einfacher zu gestalten. Die Bewertung erfolgt von 1 (Totalversager) bis 5 (Weltklasse) Sternen.

Rote Dattelwein: Hatte ich letztes Jahr schon angebaut und auch heuer wieder die Samen vom gleichen Anbieter besorgt. Allerdings ist sie heuer sowohl optisch als auch geschmacklich etwas unterschiedlich - was aber nicht heißt, dass sie mir nicht schmeckt. Fixpunkt im nächsten Jahr *****

Mex. Honigtomate: der Klassiker. ****

Rote Johannisbeer: Ziehe ich heuer in der Ampel. Obwohl sie nur 3l Erde hat, die noch dazu oft komplett austrocknet, trägt sie doch reichlich. Geschmacklich finde ich sie jedoch etwas zu säuerlich. ** bis ***

Golden Cherokee: Anscheinend gibt es zwei Sorten von G. C.. Ich habe die Cocktail-Form angebaut. WIe schon im letzten Jahr geschmacklich hervorragend und auch mehr als reichtragend. ****

Goldfish: Wollte sie eigentlich nicht wirklich anbauen, aber habe es nicht lassen können. War ein Fehler, denn diese Sorte ist mir zu mehlig und zu geschmacklos. *

White Current: Einfach nur fantastisch - ein Geheimtipp! *****

Zwergtomate: Keine Ahnung wie die Sorte wirklich heißt - ich habe sie unter der Bezeichnung "Zwergtomate" erworben. Für die Größe trägt sie zwar mehr als reichlich, der GEschmack ist jedoch eher durchschnittlich. **

Rotes Birnchen: Die Pflanze wurde krankheitsbedingt ausgemustert, daher ohne Bewertung.

Reisetomate: Optisch mal was anderes. Geschmacklich etwas über dem Durchschnitt. Die (Angeber)Sorte gehört aber einfach angebaut. ***

Marianna's Peace: Normalerweise schnecken mir rosa Tomaten nicht wirklich. Sie kommen mir immer etwas schwammig vor. Die M.'s P. jedoch ist hierbei die Ausnahme. *** bis ****

Goldita: *****

Schmatzefein: war eine der ertsen Sorten, die heuer reif wurden. Interessanter Geschmack. *** bis ****

Goldene Königin: ebenfalls ein Klassiker. *****

Eva's Purple Balls: **

Small Egg: Diese Ampeltomate liefert ausgezeichnete Früchte. Rubust (Freiland). *** bis ****

Flamme: Eine Sorte zum Vergessen. Ev. für Sugo. Aber auch hierbei nicht auf das Würzen vergessen. Ein Eigengeschmack ist nämlich nicht vorhanden.

Gelbe Dattelwein: Wie jedes Jahr ein Fixpunkt. *****

Tumbling Tom Yellow: In dieser Sorte habe ich mich tatsächlich getäuscht. Habe sie als Deko-Tomate in einer Ampel gezogen und wurde geschmacklich positiv überrascht. ***
Black Cherry: Zu diesem Klassiker gibt es nicht zu sagen als *****.


Der 2. Teil der Bewertungen folgt....

Freitag, 8. August 2008

Ernte wird eingefahren

Nachdem ich die letzten 4 Tage wie ein Wilder im Garten gearbeitet habe, dabei 2,5 Tonnen Beton angemischt und eingearbeitet habe, ist jetzt wieder mal der richtige Zeitpunkt zum Erntenmeiner Tomaten gekommen, was ich in den letzten Tagen komplett versäumt habe - und das zu einer Zeit, in der die meisten Tomaten gerade ausreifen.
Insgesamt konnte ich heute einige Kilo Tomaten abernten. Besonders faszinierend in Bezug auf Optik finde ich die Marianna's Peace, Stripes Roman, Green Pineapple und die White Beauty. Beschmacklich kann ich noch nicht besonders viel dazu sagen. Werde sie demnächst kosten.
Die geometrisch runde Safron sieht zwar toll aus, das war es aber dann auch schon. Ebenso die Eva's Purple Balls, die geschmacklich nicht ganz meinen Vorstellungen gerecht wird. Etwas mehr habe ich mir von der Paul Robeson erwartet. Richtig enttäuscht bin ich von der Flamme (Salattomate), die zwar herrlich orange aussieht, jedoch bestenfalls für Sugo zu gebrauchen ist.

Apropos Sugo: Abends gibt es Nudeln mit selbstgemachten Sugo, dazu einen Tomatendrink, den Jamie Oliver in einer seiner Sendungen mal vorgestellt hat. Ihr werdet es wahrscheinlich nicht glauben, aber ich mache mir erst heute meinen ersten Tomatensalat in diesem Jahr!

Bilderrätsel

Was ist das?





Richtige Antwort: Ampeltomate

Mittwoch, 30. Juli 2008

Schneckeninvasion + neuer Trick

Der Juli zeigte sich nicht von der besten Seite was das Wetter betrifft. Zu wenig Sonnenstunden, dafür viel Regen. Was den Tomaten gar nicht so recht freut Nacktschnecken umso mehr. Die breiten sich in den letzten Tagen in meinem Garten in bisher nicht gekanntem Ausmaß aus.
Da sie nebem dem Hochbeet auch mein Gurkenrankgerüst und mein Zucchini-Kürbis-Beet für sich entdeckt haben, ist nun Schluß mit lustig. Irgendwo hört der Spaß ja auf.

Dabei hat es zu Saisonbeginn so vielversprechend begonnen und ich dachte allen ernstens, mein Garten wäre schneckenfrei. In der unmittelbaren Nähe zum Hochbeetes positionierte ich mehrere Bretter, die auf einer Mulde liegen. Darunter streute ich Schneckenkorn. Das reichte, um die Biester vom Beet fernzuhalten und die Schäden auf ein Minimum zu reduzieren. Bis Juli ging das ganz gut. Dann machte das feuchte Wetter mir einen Strich durch die Rechnung.

Da mein Schneckenkorn (Ferramol) aufgebraucht war, mußte ich für Nachschub sorgen. Obwohl ich von Ferramol überzeugt war, entschied ich mich für ein anderes Produkt von der Fa. Florissa. Dieses Schneckenkorn, kultig in blau gefärbt, verteilte ich flächendeckend um die Beete. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, die Schnecken gingen zugrunde. Allerdings nicht wie gewohnt in der Erde, sondern auf dem Rasen. Sie schleimen an der Oberfläche aus und erwecken den Eindruck eines Massakers. Überall diese schleimigen, glitschigen Spuren! Von Ferramol kannte ich dies bisher nicht.

An dieser Stelle möchte ich übrigens meinen neuen Trick zur Schneckenbekämpfung erwähnen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Schnecken eine besondere Vorliebe für Hundekot entwickeln. Dieser zieht sie magisch an, ähnlich wie bei Bier. Auf ein Häufchen etwas Schneckenkorn wirkt Wunder.

Freitag, 25. Juli 2008

"Sag zum Abschied leise Servus"

Was haben eine Erkältung und eine Thuja-Hecke gemeinsam? Bei beiden ist man froh, wenn sie weg sind. Die Thuja-Hecke ist seit gestern Geschichte, die Erkältung, die ich mir beim Entfernen dieser bei Regen eingefangen habe, sehe ich als Rache der Natur. Die Motivation, eine Thuja in einen Garten zu setzten hält sich bei mir sehr in Grenzen. Dafür ist die Motivation diese zu Entfernen stark ausgeprägt. Kein anderes Gehölz verdient das Prädikat "no go" mehr als die Thuja. Dabei war dieses Gehölz bis zur letzten Eiszeit bei uns sogar heimisch. Die Thuja im Deutschen als Lebensbaum zu bezeichnen halte ich für ...- aber egal.



Was benötigt man, um eine 3,5 Meter hohe und 2 m breite Thuja-Hecke zu entfernen?

  • Flaschenzug
  • 20 m langes 10 mm dickes Drahtseil
  • 2x Schlupf
  • 2x motivierte Helfer (zur Not reicht auch einer)
  • Lagerplatz für die 10 entwurzelten Bäume
  • (ev. einen Regenschirm)


Wie funktioniert unsere Thujavernichtungsmaschinerie?

Das Drahtseil wird auf einen Schlupf befestigt, der wiederum unter Schonung des Stammes an einem alten Kirschbaum umwickelt wird. Am Ende des Seils wird ein Flaschenzug befestigt, der eine Belastung von 2 Tonnen standhält. Ein weiterer Schlupf, der direkt am Flaschenzug hängt, wird mit dem Stamm der Thuja verbunden und der Flaschenzug durch Ziehen aktiviert. Nur eine Frage der Zeit, bis die Wurzeln zu knacken beginnen. Zur Erleichterung können die Hauptwurzeln noch mit der Axt gekappt werden. Das ganze 10 mal und die Erkältung ist perfekt. ;-)
Statt der Thuja-Hecke wird eine andere Konstruktion verwirklicht. Um es spannender zu machen: Mehr dazu in Kürze. ;-)

Sonntag, 20. Juli 2008

Schimmeig Creg - Anbau für die Optik

Es ist immer wieder faszinierend, wie Besucher bei mir auf gewisse Tomatensorten reagieren. Mein Vater isst zum Beispiel keine gelbe Tomaten, weil "Tomaten rot sind". Andere wiederum zeigen gewisse Hemmungen, wenn es um das Verkosten von schwarzen oder grünen Tomaten geht. Bei den grünen spielt der Hintergedanke mit, dass diese giftig wären. Schwarze Tomaten kennen die meisten nicht und alles was der Bauer nicht kennt, frißt er nicht. Ich frage meine Besucher, nachdem ich ihnen verschiedene Tomatensorten als Kostprobe gegeben habe, welche ihnen am besten geschmeckt hat und welche am wenigsten.
Interessant dabei ist, dass die Black Cherry dabei relativ schlecht wegkommt, obwohl ich von ihr mehr als überzeugt bin. Liegt dies nur an der Farbe?
Ganz anders die Situation bei der Schimmeig Creg (Übersetzung: "Gestreifter Fels"). Diese vollfleischige, feste und farbenprächtige Tomate kommt bei meinen Besuchern am besten an. Ich jedenfalls würde diese Tomate geschmacklich in den durchschnittlichen Bereich einordnen. Eher geschmacksneutral, weder süß noch säuerlich, nichts aufregendes. Für Salate oder Soßen sicherlich geeignet, zum Rohessen meiner Meinung nach allerdings nur bedingt.
Äußerlich ähnelt die Schimmeig Creg leicht der Red Zebra, jedoch ist sie geschmacklich noch eine Stufe höher einzustufen. Die Red Zebra sieht gut aus - das war es aber dann auch. Da ich nicht mehr für die Galerie anbaue, werden beide Sorten im kommenden Jahr nicht mehr angebaut.

Samstag, 19. Juli 2008

Tomaten bei Hofer

Vor einiger Zeit hatte ich eine Diskussion mit Bekannten, in der es unter anderem darum ging, ob es sich finanziell und vor allem qualitativ lohnt, statt in normalen Supermärkten bei Lebensmitteldiskonter einzukaufen. Dabei habe ich mich auf die Pro-Hofer (für unsere deutschen Freunde: Pro-Aldi Nord/Süd) geschlagen. Der Grund dafür liegt natürlich in erster Linie am wirklich guten Preis-Leistungsverhältnis der Lebensmittel. Aber nicht nur!

Grund für meine häufigen Besuche dieser Diskonterkette ist, wie könnte es anders sein, der Bezug zu den Tomaten. Hofer bietet zum einen eine reiche Auswahl von verschiedenen Tomaten, die teilweise sogar mit Sortennamen versehen sind. Zum anderen hat er stark tomatenaffine Produkte dauerhaft oder temporär im Angebot: So habe ich heuer bei Hofer schon Tomatenstäbe aus Bambus, eine Gießkanne, Tomatendünger und Schneckenkorn gekauft. Weiters einen Pavillion, der als Gerüst für meine Ampeltomaten herhalten muß. Soviel zur "Hardware".

Heute habe ich auch außergewöhnliche "Software" entdeckt:
  • Basilikum-Tomaten-Schinken: wirklich ein Genuß! Und liegt bei 94 kcal pro 100 g auch nicht besonders schwer im Magen.

  • Tortilla Wraps Tomate: dazu kann ich noch nichts sagen- wird erst morgen ausprobiert

Donnerstag, 17. Juli 2008

Fragestunde

Wenn sich schon jemand meine Blogeinträge durchliest und sich auch noch die Mühe macht, mich anzuschreiben und mir die eine oder andere Frage stellt, so freut mich dies natürlich und halte es für meine Pflicht, zu antworten. So gelangt auch Leni zu ihrer Antwort. Zwar wollte ich die Antwort per Mail schicken, jedoch war in der Mail-Adresse irgendwie der Wurm drinnen, weshalb ich es einfach hier veröffentliche. Hoffe, das ist für Leni in Ordnung.

  • Ich war vor 2 Wochen im Burgenland und habe von einem Bekannten gehört, dass der Erich Stekovics (Tomatenzüchter aus Frauenkirchen) seinen Tomaten sehr wenig Wasser gibt und diese so an diesen permanenten Wassermangel gewöhnt sind, dass es ihnen auch gar nichts mehr ausmacht. Irgendwie traue ich mich nicht, meine Tomaten ein paar Tage lang einfach nicht mit Wasser zu versorgen. Das macht sich auf einem sehr heißen und sonnigen Westbalkon nicht so gut .... die lassen sofort die Blätter hängen.
Ich kenne die Methode von Stekovics. Zum einen bindet er seine Tomatenpflanzen nicht hoch, sondern läßt sie ranken, zum anderen werden sie nur vom Regen gegossen. Als Unterlage kommt Strohmulch zum Einsatz. Er geizt auch nicht aus, was in Kombination mit dem am Boden ranken dazu führt, dass Triebe wiederum wurzeln um zu Wasser und zu Nährstoffen zu gelangen.
Dieses System funktioniert in seiner Gegend (Burgenland, Seewinkel) mit wenigen Regentagen, hohen Temperaturen und fast ständigem Luftzug hervorragend, bei uns in Tirol oder OÖ wird diese Methode jedoch wahrscheinlich scheitern. Nicht des fehlenden Wassers im Boden wegen. Bei Stekovics regnet es zwar auch (wenn auch deutlich weniger), aber durch den Strohmulch bleibt die Feuchtigkeit eher im Boden und verdunstet nicht so leicht - außerdem trocknen die Pflanzen klimatisch bedingt (Temperatur, Wind, NS) schneller. Bei uns würde sich die Braunfäule rasend schnell ausbreiten. Weiters benötigt S. für seine Methode riesige Flächen, die der normale Hobbygärtner im Regelfall nicht hat.

  • Hast du das denn selbst schon mal versucht, die Pflanzen mit möglichst wenig Wasser großzuziehen? Kann man die Pflanzen daran ev. langsam gewöhnen? Das wäre nämlich auch schon deswegen gut, weil man dann wenigstens mal ein paar Tage wegfahren kann, ohne einen 'Pflanzensitter' suchen zu müssen, der die Pflanzen gießt.
Tomatenpflanzen, die in der Erde und nicht im Topf stehen, können theoretisch auch mit weniger Wasser auskommen. Gerade beim Setzen der Pflanzen Mitte Mai gieße ich sie 1x an und lasse sie dann mindestens eine bis 2 Woche davon zerren. Vorteil: Die Pflanze bildet auf der Suche nach Wasser ein größeres Wurzelsystem als bei ständigem Gießen. Durch das ausgeprägtere Wurzelsystem tut sich die Pflanze bei der Nährstoffaufnahme natürlich leichter und erleidet weniger Nährstoffmängel, wie wir sie aus der Topfhaltung kennen. Ich habe ein Foliengewächshaus, in dem ich 12 Tomatenpflanzen in die Erde gesetzt habe. Bei einer Hitzeperiode gieße ich vielleicht höchstens 1x die Woche, wenn es kühler ist wie jetzt, dann vielleicht alle 2-3 Wochen. Die Wurzeln sind allerdings so stark ausgeprägt, dass sie bis außerhalb des Tomatenzeltes reichen und von dort Wasser aufnehmen.

Bei der Topfhaltung ist die Sache anders. Hierbei ist wichtig, dass die Erde im Topf nicht zu stark austrocknet. Die Pflanzen können die Nährstoffe über die Wurzeln nur in ionisierter Form (im Wasser gelöst) aufnehmen. Wenn die Erde komplett trocken ist, dann ist eine Nährstoffaufnahme nicht möglich und ein Wachtumsstopp tritt ein. Für Pflanzen mit stark begrenztem Wurzelbereich (Topf) eine Extremsituation.
Was kannst du jetzt machen, damit du nicht ständig gießen mußt? Ein Topf, der in der prallen Sonne steht, erhitzt sich an manchen heißen Tagen schon mal im Inneren auf 50-60°C. Das gespeicherte Wasser verdunstet dabei recht schnell. Wichtig ist, dass der Topf komplett beschattet wird um diese hohen Temperaturen zu vermeiden. Weiters ist ein Mulchschicht als Verdunstungsschutz zu empfehlen. Grasschnitt, Stroh, Tomatenblätter oder dergleichen eignen sich besonders. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Pflanzen mit Beschattung der Töpfe und Mulchschicht mindestens 3x weniger Wasser benötigen als ohne diesen Maßnahmen.
Mit einfachen Bewässerungssystemen wie z.B. Blumat-Tonkegeln kann man/frau auch schon mal einige Tage auf Urlaub fahren, ohne dass der Nachbar sich beim Gießen an den heiligen Tomaten vergreift. ;-)

  • Und gibt es irgendeinen natürlichen Dünger (außer Brennnessellauge .... blubbert gerade schon vor sich hin), den du f. Tomaten noch empfehlen würdest? Eierschalen, eisenhältiges Wasser aus meiner Gusseisenteekanne, Pferdeäpfel, Kuhmist, ....?
Brennnessellauge als Dünger bietet sich an. Ich verwende sie jedoch sehr sparsam. Zu viel Stickstoff, der in der Lauge vorhanden ist, führt zu verstärktem Blattwachstum und können andere Nährstoffe ins Minimum bringen. Brennnessellauge verwende ich fast ausschließlich in der Wachstumsphase. Ab Juli nur noch ganz spärlich. Beim Setzten habe ich etwas mineralischen Tomatendünger (Langzeitdünger), Hornspähne und Urgesteinsmehl in die Töpfe beigefügt. Dies hält mindestns für 2 Monate. Danach gabe ich, wenn Pflanzen einen Nährstoffmangel erkennen lassen, einen flüssigen Dünger ins Gießwasser. Hin und wieder gebe ich etwas reifen Kompost in die Töpfe. Vielleicht 3-4x in der Saison.
Pferdeäpfel oder Kuhmist (wenn abgelagert) werden auch funktioneren. Diese kommen bei mir allerdings nicht zum Einsatz, da meine Hunde dies als Delikatesse sehen und mir so meine Tomatenpflanzen ausgraben würden.