Donnerstag, 19. Juni 2008

Tomaten veredeln

Im letzten Eintrag habe ich über meine veredelte Campari F1 geschrieben. Im gewerblichen Tomatenanbau ist veredeln durchaus gängig, im privaten Bereich habe ich bisher noch nicht gehört, dass jemand (zumindest aus meinem Bekanntenkreis) Tomatenpflanzen veredelt hätte.

Aber warum eigentlich nicht? Die Veredelung von Tomaten wäre eine Maßnahme zur Steigerung der Erträge und Nutzung der Resistenzen, die durch die Unterlage eingebracht werden. LWG Würzburg hat in einem Versuch die Fragen untersucht, ob es Unterschiede im Leistungsniveau der einzelnen Unterlagen gibt bzw. ob geschmackliche Nachteile durch eine Veredelung entstehen.
Die Ergebnisse können hier nachgelesen werden.

Kurze Zusammenfassung:
  • Die Erträge der stärkeren Unterlagen unterschieden sich um rund 20 % von den schwächeren.
  • 50 - 80 % mehr Tomaten konnten veredelt geerntet werden.
  • Die Unterschiede zwischen den einzelnen Unterlagen sind statistisch nicht absicherbar, der Vorteil der Veredelung gegenüber unveredelten Pflanzen kann statistisch abgesichert werden.
  • Bei einem Beliebtheitstest, bei dem um Schulnoten für die Proben gebeten wurde, brachte einen sehr kleinen Vorteil für die unveredelte Probe, die Unterlagen wurden 0,2 bis 0,6 Schulnoten schlechter beurteilt.
Wie genau eine Veredelung abläuft, wird hier bzw. hier erklärt.
Über die verschiedenen Unterlegen selbst habe ich im Netz einiges gefunden. Anscheinend eigenen sich Unterlegen von Wildtomaten besonders gut. Maxiford, Vigomax F1, Beaufort F1, Spirit F1, Big Power,... werden als Unterlagen empfohlen. Kiepenkerl bietet sogar ein Veredelungsset an.

Nächstes Jahr werde ich jedenfalls den Versuch starten, einige Tomatenpflanzen zu veredeln. Ein Bericht dazu folgt...

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