Donnerstag, 26. Juni 2008

Sacktomaten

Bereits im Winter, sprich lange vor der Tomatensaison, habe ich beschlossen, wieder mal ein Experiment durchzuführen. Da ich kleinere Tomaten grundsätzlich im Kübel anbaue, benötige ich in etwa inkl. Chilli/Paprika 35 Kübeln. Eine ganze Menge. Außerdem reichlich Arbeit, wenn die Mischung (Gartenerde, Kompost, Dünger, Hornspähne und Gesteinsmehl) erst angemacht werden muß. Bis alle Kübel pflanzbereit sind, dauert es einige Zeit.
Eine einfachere, wenn auch deutlich teurere Lösung sind da schon meine, ich nenn sie mal so, Sacktomaten. Dabei wird ein Sack guter Erde (bei mir 40l bzw. 45l) auf den Boden gelegt und auf einer Seite kleine Entwässerungslöcher geschnitten. Danauch Sack wenden, mittig ein großes Loch (ca. 15 cm kreuzförmig) aufgeschnitten und auf beiden Seiten daneben kleinere Bewässerungslöcher. Ins Pflanzloch noch etwas Tomatendünger und Hornspähne - fertig für die Pflanzung. Dauer pro Sack: ca. 45 Sekunden.
Die Säcke werden wie die Töpfe auch ins Gewächshaus gestellt. Die Vorteile an diesem System im Vergleich zum Kübelanbau liegen auf der Hand:
  • Wasser wird länger gespeichert, daher weniger Gießen notwendig
  • Nährstoffe werden nicht so leicht ausgewaschen
  • Tomatenstäbe können durch den Sack durchgestoßen werden -> höhere Stabilität
  • Mulchen nicht nötig
  • Stiel wird beim Gießen nicht naß (wegen Bewässerungslöcher) wie es bei Kübeln der Fall sein kann; kein Spritzwasser beim Gießen
Auf diese Art und Weise kamen bei mir heuer die Moneymaker und die Safron in den Genuß eines Appartments der besonderen Art. Der Erfolg ist sensationell. Noch keine Anzeichen für Nährstoffmangel wie bei so mancher anderer Pflanze im Kübel. Die beiden sind kräfig gewachsen und setzen auch zahlreiche Früchte an.
Pflegeleichtigkeit hat allerdings einen stolzen Preis. 6 € kostete ein Sack dieser angeblich sehr guten Erde. Für einen Versuch zwar in Ordnung, für eine komplette Umstellung jedoch deutlich zu teuer. Da würde mir alleine die Erde über 300 € kosten. Um diesen Preis kann ich mir mehrmals mit der Sänfte zum Markt tragen lassen und Unmengen an Costoluto Genovese kaufen.
Vielleicht eine weitere Uberlegung für kommende Saison: 60l-Müllsäcke kaufen, diese im Kompostwerk mit der besten, dort erhältlichen Komposterde (40l) füllen, die Öfnnung zubinden und mit dem Anhänger nach Hause fahren. Kostenpunkt: um die 25 Euro (wer keine Komposterde aus dem eigenen Garten hat).


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