Montag, 27. Juli 2009

Die Freuden der Urlaubszeit auf Amrum (Nordseeküste) - sehr empfehlenswert und rauh - muss ich zwar nun wieder entbehren. Aber zumindest habe ich mir ein kleines "Amrumarium" mitgenommen, mit Früchten, die ich nun zum Austreiben bringen will und die künftig meinen Garten bereichern werden. Dazu aber bald in einem seperaten Posting mehr.


Freude machte mir indes nach der Rückkehr auch meine Gemüsewelt, die in den vergangenen 2 Wochen kräftig angeschoben hat.


Insbesondere die Kürbispflanzen: Die Trombetta der Arche hat sich schon gut einen Dreiviertelmeter zu Boden gewunden. Auch der Feigenblattkürbis schaut mir trotz Stefans Bedenken doch schon ganz gut aus. Und ein Butternuss ist zwar nicht im Bild, liegt aber auch schon ganz satt, mittlerweile gut gebettet auf Kieselsteinen, für mehr Trockenheit.




Von den vier runden Zucchinis will ich ja nur die Gesamtsicht im Gemüsekisterl zeigen, die Tomaten habens da nicht hineingeschafft, die waren da schon von meinen Kleinen "aufgesogen".

Zuletzt freilich dann noch ein "unscharfes" Bilderrätsel: Kann es sich bei den Früchten wirklich um San Marzano handeln? (Irgendwie kommen sie mir eher hohl vor, wie ein Paprika, aber die Pflanze hat an sich alle Eigenschaften einer Tomatenstaude...
LG vom Nordmann

Samstag, 25. Juli 2009

Tomatenlikör

Tomatenlikör- kann das überhaupt schmecken? Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Aber probieren geht über studieren und so wurde heute in der Regenpause 2 Gläser Tomatenlikör angesetzt.
  • 200g Mexikanische Honigtomaten
  • etwas Griechisches Basilikum
  • ca. 120g brauner Kandiszucker bzw. 2. Glas mit weißem Kristallzucker
  • eine Packung Vanillezucker
  • 0,7l Korn
Jetzt noch 6 Wochen warten, danach abseihen und dann abfüllen. That's it! Wird bestimmt ein Renner. ;-)
Es gibt sogar einige Onlineshops, die Tomatenlikör vertreiben. Kostenpunkt: 8 Euro für eine 0,3l-Flasche.

Übrigens: Kandiszucker kann man auch selber machen. Siehe hier. ;-)
-stefan-

Freitag, 24. Juli 2009

die kleinen Freuden...

Nach den Braunfäuleattacken der vergangen Wochen ist in meinem Garten wieder etwas Ruhe eingekehrt. Die befallenen Pflanzen wurden natürlich sofort entsorgt.
In einem Beitrag erwähnte ich, dass die De Berao dem Braunfäuledruck standhalten konnte. Aber leider nur kurz. Denn auch sie wurde schon entsorgt. Von 2 Tomatenzelten hat genau eine Pflanze überlebt. Dabei handelt es sich um die German Gold. Von wem ich die Samen erhalten habe, können aufmerksame Tomaten-Atlas-Leser erahnen. ;-)
Neben der German Gold haben noch alle Pflanzen auf der Terrasse überlebt. Die Sweet Million, die Mexikanische Honigtomate, die Teardrop und die Kremser Perle wurden allerdings in Töpfe gepflanzt und nicht direkt in die Erde wie die befallenen Pflanzen.
Weiters überlebt haben die Wildtomaten, wie die White Current. Die gelbe Johannisbeer, bei der Arche Noah gekauft, trägt heuer sogar rote Früchte. Ja, mit den Farben hab ich es heuer nicht so. Die "milde gelbe Pfefferoni", die ich am Südbahnhof gekauft habe mutierte zu einer teuflich scharfen rote Pfefferoni. Aber egal- heuer bin ich schon froh, dass überhaupt etwas wächst.
Von den Tomaten im 3. Foliengewächhaus überlebten nur die Bianca und die Philovita, ein F1-Hybrid.
Auch wenn es nur wenige Früchte sind, die es zu ernten gibt- die Freude darüber ist nach den vergangen 2 Wochen umso größer.
-stefan-

Samstag, 18. Juli 2009

Jugend forscht...

Nachdem der hier beschriebene Kräuterlikör gestern in Flaschen abgefüllt, verkostet und für überraschend sensationell gut befunden wurde, nutzte ich heute die Gunst der Stunde und beschloß aufgrund des Regenwetters und der Tatsache, dass ich mich ja heuer nicht mehr um meine Tomaten kümmern brauche, weitere Liköre anzusetzen.
Eigentlich unglaublich, was man alles ansetzen kann. Im Internet schwirren Rezepte von verschiedensten Likören herum, sogar Schoko-Chili war dabei. Da meine Chilis noch nicht ganz so weit sind habe ich mich für andere entschieden und etwas herumexperimentiert. Jugend forscht- sozusagen. ;-)
Marillen aus dem Garten meiner Eltern wurden zu Marillenlikör verarbeitet, Äpfel aus der Steiermark zu Apfellikör und geriebene Haselnüsse - na was wohl- zu Haselnusslikör.

Sollte bei uch ebenfalls die Braunfäule zugeschlagen haben und ihr dadurch ebenfalls einiges an Freizeit gewonnen habt, so kann ich das Ansetzen von Hochprozentigem nur empfehlen. Für alle Interessierten hier die Rezepte:
Marillenlikör:
  • 2l Korn
  • 0,2l Rum
  • 2 Gewürznelken
  • 1 kl. Zimtstange
  • 250g brauner Kandiszucker
  • 500g Marillen
  • 1/2 Packung Vanillezucker
  • 1,5 Packung geriebene Zitronenschalen

Marillen waschen, entsteinen und in einen Plutzer füllen. 4 Marillenkerne zerschlagen und gemeinsam mit den Gewürzen beifügen und mit dem Hochprozentigen übergießen. 6-8 Wochen an einem sonnigen Platz aufstellen und von Zeit zu Zeit durchmischen.
Danach abseihen und in Flaschen füllen.

***********************************

Apfellikör:
  • 1,5 kg Apfel (süß oder sauer je nach Vorlieben)
  • 2l Korn
  • 3 Gewürznelken
  • 1 Stange Zimt
  • 1 Packung Vanillezucker

Äpfel waschen und geschnitten ohne Gehäuse in einen Plutzer füllen. Gewürze und Korn dazu, verschließen und an einem warmen Ort aufbewahren. 4-5 Wochen bei gelegentlichem durchmischen stehen lassen und danach abseihen und in Flaschen füllen und mind. 3 Monate nachreifen lassen.
Anfangs eher weniger Zucker verwenden, nachsüßen ist immer noch möglich.

***********************************


Haselnusslikör:
  • 1l Weinbrand
  • 300g geriebene Haselnüsse
  • 1 Stange Zimt
  • 2 Gewürznelken
  • 1/2 Vanilleschote (ausgeschabt)
  • 120g brauner Rohrzucker

Zubereitung erklärt sich von selbst. Nach 4-5 Wochen an einem warmen, sonnigen Ort wird der Likör gefiltert und in Flaschen gefüllt. Im Keller noch einen Monat nachreifen lassen.

***********************************
Da das Wetter heute nicht besser wurde, habe ich den Keller durchsucht und bin auf einen Kürbis gestoßen, den ich im September 08 geerntet habe und seither im Keller "nachreifen" ließ. Der "Muscade de Provence" wurde aufgeschnitten und für die Schnapserzeugung als brauchbar eingestuft:

Kürbislikör:

1,2l Korn
etwas Kürbisfleisch
150g brauner Rohrzucker
1/2 Bourbon-Vanilleschote, ausgeschabt

4 Wochen lass ich es an einem warmen, sonnigen Ort und fülle es in Flaschen ab.

***********************************

Kürbiskernlikör:

Als Nebenprodukt ergab sich die Verwendung von Kürbiskernen. Bin mal gespannt wie der sich entwickelt. Korn hatte ich keinen mehr, dafür Reste von Rum.

0,4l Rum
handvoll Kürbiskerne geschnitten
1 Packung Vanillezucker
ganz wenig Kürbiskernfleisch

Einen weiteren Likör habe ich noch angesetzt. Bevor ich jedoch dieses selbstkreierte Rezept hier einstelle, werde ich es mal verkosten.
-stefan-

Mittwoch, 8. Juli 2009

Jahr der Rekorde

Ob ich nun enttäuscht bin, fragte mich meine Freundin. Ich meinte, dass es heuer nur eine Frage der Zeit war bis die Braunfäule bei diesem Wetter zuschlägt. Dass es jedoch schon Anfang Juli bei mir soweit war, ist natürlich schade. Die Pflanzen eines ganzen Zeltes hat es erwischt. Innerhalb von 2 Tagen waren alle Pflanzen befallen.
  • die Black Cherry, meine Lieblingstomate
  • die Valencia, die wohl beste gelbe Fleischtomate, die ich kenne
  • die Fred Limbach Potato Top, die ich von Henry geschenkt bekommen habe
  • die Green Zebra, die ich heuer unbedingt probieren wollte
  • die Justens Zuckertomate, die eigentlich nur kaufte, weil es sie jedes Jahr bei der Arche Noah gibt und ich sie endlich mal testen wollte
  • die Lila Sari, die ich auf Empfehlung kaufte
  • die Hilda, die mir bei der Arche Noah als besonders resistent gegen Braunfäule beschrieben wurde ;-)
  • die Lilac, von der ich nicht mehr weiß, warum ich gerade diese Sorte angebaut habe
  • die Green Pineapple - somit habe ich heuer gar keine grünen Sorten mehr im Programm
  • und die Yellow Brandywine, deren Samen gar nicht so leicht zu besorgen war.
All diese Sorten finden sich jetzt im Grüncontainer meines Vertrauens wieder. Einzig die De Berao hat dem Druck standgehalten. Respekt und Beifall.

2009 ist das Jahr der Rekorde. Meine ersten Tomaten wurden so spät wie noch nie geerntet, dafür hat die Braunfäule so früh wie überhaupt noch nie zugeschlagen. Beides Anfang Juli. Letztes Jahr war es ja erst im August, das war in Ordnung- waren doch ein Großteil der Tomaten abgeerntet.
Glaubt mir, es ist echt hart, wenn man kiloweise grüne, nicht reife Tomaten entsorgen muß.

Es wird abwechslungsreich!

Bislang war ja v.a. immer eine einzelne Gemüse/Obst-Art in die Nähe der Reife gekommen, nun da der Sommer trotz der Wetterkapriolen ins Land zieht, wird auch die Ernte entsprechend vielfältiger und bunter:

- Zunächst waren da noch die allerletzten Erbsen, die kommede Saison ein größeres "Feld" bekommen werden.

- Dann die Tomaten, die vollkommen den Elementen ausgesetzt (d.h. mit Dach, aber ohne wärmendes Zelt), nun nach der Reihe mehr und mehr Früchte "abwerfen": die Goldita, die White Current, die San Marzano, die Gelbe Johannis, etc.
- Neben den letzten Kohlrabis, dehnen sich nun die Karfiol-Pflänzchen prächtig aus.


- Die Tomatenpaprika tun sich ob des subtropischen Einflusses schwer, und bleiben gaaanz klein.

- Auch für Zucchini und Kürbis ists heuer öd, aber eine erste runde Zucchini ist schon verkocht. die Flaschenkürbisse dürften nun auch endlich "dranbleiben. Problem heuer bei den Pflanzen ist der viele Regen, der die ständig ansetzenden Blüten und Früchte wieder abfallen lässt. Und lästige Ohrenschlüpfer, die vermutlich vor dem Regen in die Blüten flüchten, lassen die hoffnungsvollen Früchte erst recht modrig werden. Kann da wer helfen? Wie verjagt man die Biester?

- Dann natürlich die üblichen Beeren und sonstigen Früchte, die es ohnedies nicht aus dem Garten rausschaffen, weil hungrige Mäuler sie in sich hineinstopfen...

- Schließlich große Freude über meine Weinstöcke aus einer "alten" Sorte, die schon im zweiten Lebensjahr erste Früchte tragen. Im nächsten Jahr hoffe ich auf genug Ausbeute um meinen eigenen Traubensaft pressen zu können.
Schön und schade zugleich, dass wir nun mal in den Sommer abzischen, nach Amrum, aber das ist wohl eine andere Geschichte... Vielleicht find ich ja dort das eine oder andere Pflänzchen zum Mitnehmen... :) Und danach wird daheim wieder geerntet.
LG Nordmann.

Samstag, 4. Juli 2009

frühreife Früchtchen

Fast genau einen Monat nach Nordmanns Meldung, dass er bereits die ersten Tomaten geerntet hat, war es heute bei mir soweit. Den Startschuß zum Beginn des Saisonhöhepunktes durfte die Teardrops vornehmen. Die Pflanze stand im Kübel, halb überdacht auf der Terrasse. Sie wurde regelmäßig ausgegeizt und wie könnte es anders sein - bei der ersten Tomate heuer!- sie schmeckt sensationell gut.
Vor 2 Jahren machte die Mexikanische Honig den Anfang. Letztes Jahr hatte diese leider in meinem Foliengewächshaus mit der Grünkragenkrankheit zu kämpfen. Heuer scheint sie sich wieder besser zu entwickeln. Einige blassrote Früchte sind schon dran, Erntebeginn nächste Woche. Letztes Jahr war die Schmatzefein der große Sieger. Eine Sorte, die mir anfangs zwar zusagte, jedoch mit der Zeit einen etwas neutralen Geschmack entwickelte. Heuer wurde sie nicht mehr angebaut.
Wie schon im Jahr zuvor gehört auch die Goldita zu den frühreifen. Überrascht bin ich von der raschen Entwicklung der "Schwarzen Prinz". Diese scheint die Sonnenstrahlen der letzten 2 Tage optimal genutzt zu haben und wird heuer die erste Fleischtomate, die geerntet wird.

In diesem Sinne, die Tomatenhochsaison ist hiermit eröffnet!
-stefan-

Mittwoch, 1. Juli 2009

Wilde Tomaten

Jede Tomatenpflanze in meinem Garten ist mit einem Namensschild versehen. Jede? Nein, nicht wirklich. Denn jedes Jahr gehen an allen möglichen und unmöglichen Stellen im Garten Tomatensamen auf.
Tomatenpflanzen im Hochbeet sind ja verständlich, wurde dies doch zu Beginn des Jahres mit abgelagertem Kompost aufgefüllt. Gleiches gilt für einige Unebenheiten im Rasen. Sogar mitten auf der Rasenfläche wachsen Tomaten. Die meisten fallen jedoch naturgemäß dem Rasenmäher zum Opfer.
Gar nicht erklären kann ich mir jedoch die Situation bei meinem Kaktus. Hierfür wurde nie Kompost verwendet.
Ob Tomaten als Begleitpflanzen zu Tomaten optimal sind wage ich zu bezweifeln. Egal- jedenfalls sind Tomaten wiederstandsfähiger als Sonnenblumen. Denn diese wurden komplett von den Nacktschnecken dahingerafft - heute wachsen dort nur noch - oh Wunder- wild aufgegangene Tomaten.
Früher oder später werden all diese Pflanzen jedoch wieder dem natürlichen Kreislauf zugeführt und kompostiert. Interessant wäre es auf alle Fälle, welche Tomaten sich am Ende durchgesetzt haben und ob diese sortenrein sind. Dazu habe ich einige Pflanzen mitten in der Wiese stehen lassen. Nach den Regenfällen der letzten Wochen sehen sie zwar etwas mitgenommen aus - sie werden es aber schaffen. Auch ohne Namensschild.
-stefan-