Samstag, 30. Mai 2009

"Selbstversorgung aus dem Garten"

Fast ein halbes Jahr lang hat mich das Buch "Selbstversorgung aus dem Garten" von John Seymour beschäftigt, was allerdings weniger an einer Leseschwäche liegt, sondern darin begründet ist, dass ich das Buch mehrmals frustriert wieder weglegte und Wochen später einen weiteren Versuch zum Weiterlesen unternahm. Gekauft hatte ich das Werk aufgrund der ausschließlich positiven Kundenbewertungen bei Amazon. Das Buch löste bei mir zum einen fassungsloses Kopfschütteln, zum anderen aber auch eine gewisse Faszination aus.
In der Tat erklärt Seymour verständlich die Grundlagen des Gartenbaus - von der Ökologie des Boden über den Stoffkreislauf bishin zum Anbau, Pflege und Ernte. Selbst Tierhaltung (Bienen, Hühner,...) und das Haltbarmachen von Produkten kommt nicht zu kurz.
Doch immer wieder finden sich Erklärungen und Empfehlungen, die ein Hobbygärtner heute einfach mehr machen würde. Wie z. B. tote Tiere unter neu gepflanzte Bäume zu begraben, da diese Calcium und andere wichtige Elemente abgeben. Oder das Umgraben der Gemüsebeete und das Einarbeiten von 500kg Mist auf 100 m². Auch die von ihm vielgepriesene Tiefkultur ist nicht unbedingt mehr zeitgemäß.
Und genau da hatte ich das Problem mit dem Buch. Erwartet hatte ich ein Buch nach den neuesten Erkenntnissen. Erhalten habe ich eines, deren Grundlagen mehr als 40 Jahre alt sind.
Damals hat man vielleicht noch Kartoffeln direkt neben Tomaten angebaut, wie er empfiehlt.
Obwohl das 250-seitige Werk teilweise absolut nicht mehr zeitgemäß ist, so ist es doch ein interessantes Nachschlagewerk, das hilfreiche Tipps und Infos für die Selbstversorgung gibt und Zusammenhänge schlüssig erklärt. Der eine oder andere Tipp von Seymour wurde bei mir schon schon verwirklicht.
-stefan

3 Kommentare:

  1. wäre das buch auch balkongärtnern nützlich?

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  2. Für Balkongärtnern ist das Buch leider nur bedingt geeignet. Ich glaube, dazu gibt es bessere.

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