Sonntag, 29. März 2009

Anfängerfehler

Wahrscheinlich gibt es im Tomatenanbau keinen Fehler, den ich im Laufe der Zeit nicht ausgelassen habe. Jeder macht mal Fehler, aber dadurch lernt man eben.
Hier ein Auszug aus meinen Irrwegen beim Tomatenanbau:

  • Beschriftung: Einer der größten Fehler überhaupt. In meinem ersten Jahr habe ich mir Ettiketten am Computer (bzw. Drucker) ausgedruckt. Natürlich auf normalem Papier. Diese Ettiketten umwickelte ich mit durchsichtigem Klebesteifen und befestigte sie an den Tomatenstäben. Nach einem Monat war die Beschriftung durch die Sonne derart ausgebleicht, dass nur noch ein Erraten der Sorte möglich war. Im darauffolgenden Jahr wiederholte sich dieser Fehler, jedoch diesmal mit einer mit Kugelschreiber durchgeführten Beschriftung. Da kann es schon mal passieren, dass man bei der Aunt Rubys German Green vergeblich wartet bis sie endlich rot wird. ;-) Nun nehme ich ausschließlich Plastikettiketten mit Bleistiftbeschriftung.

  • Vorher überlegen, wohin Tomaten eigentlich gestellt werden sollen. Da es sowieso jedes Jahr mehr werden als geplant, ist es hilfreich, diese schon vorher einzuplanen. Ein Widerspruch an sich - egal.

  • Töpfe gegen Wind sichern! Jedes Jahr wieder: Ein Teil meiner Pflanzen wird in Töpfe gesetzt. Teilweise im Tomatenzelt, teilweise auf der Terrasse. Die Tomatenstäbe werden dabei in die Erde im Topf gesteckt. Bei stärkeren Windböen gehen die Pflanzen aber meinst in die Horizontale. Darum: Lieber einmal mehr sichern!

  • Ettiketten nicht vertauschen! Gerade beim Pikieren bzw. beim Aussetzen besteht die Möglichkeit, die Ettiketten ganz leicht zu vertauschen. Mitten in der Arbeit ein plötzlicher Telefonanruf, ein Paket, das abgegeben wird oder ein kurzer Plausch mit dem Nachbarn erhöhen die Gefahr des Vertauschens. Und so wird schon mal aus einer orangen Fleischtomate eine rote Wildtomate.

  • Tomatenstäbe oder Spiralen? Die Antwort: Ich weiß es nicht. Die Spiralen sorgen für mehr halt, jedoch besteht die Gefahr dass sie sich darin "verwachsen". Bei den Stäben fehlt der Halt und nicht gerade selten ist es vorgekommen, dass die Pflanze ihr eigenes Gewicht nicht mehr tragen konnte, nach unten gerutscht ist und eine Ausbuchtung in Bodennähe entstanden ist, was bis zum Brechen des Stammen führen kann. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile.

  • Ausgeizen mit Messer! Ganz tolle Aktion. Werden Geiztriebe mit dem Messer abgeschnitten, so können Keime und Krankheiten von einer Pflanze zur anderen übertragen werden.

  • zu viele Töpfe! Ein klassischer Fehler, bei dem ich mich schon oft zum Sklaven meiner eigenen Tomatenzucht gemacht habe. Viele Töpfe bedeuten im Hochsommer natürlich mehr Arbeit was die Bewässerung betrifft. In den Tomatenzelten, in denen es wirklich heiß werden kann, ist es an manchen Tagen unbedingt nötig 2x zu gießen. Bei 30 Pflanzen in Töpfen summiert sich der Zeitaufwand gewaltig. Daher mein Tipp: Töpfe nur dann verwenden, wenn es gar nicht anders geht. Und wenn, dann die Behälter unbedingt vor direkter Sonne schützen.

  • Ampeltomaten nicht nur irgendwo aufhängen, sondern am besten dort, wo es windgeschützt ist. Meine Ampeltomaten hätten letztes Jahr sogar den Flugschein geschafft.

  • Regenwasser: Mit Regenwasser zu bewässern ist sicherlich löblich. Doch hin und wieder sollte auch mit kalkhaltigem Wasser bewässert werden. Gerade wenn bei einigen Sorten die Gefahr der Blütenendfäule lauert. Da mein Regenwasservorrat begrenzt ist, löst sich dieses Problem automatisch.

  • Kein Wissen jemandem aufzwängen! Alle Wege führen nach Rom. Der Tomatenanbau ist keine Wissenschaft, auch wenn ich oft eine daraus mache. Und gerade diejenigen, die sich am wenigsten antun, haben oft nicht nur die besten und meisten Tomaten, sondern auch keine Braunfäule.

  • Folientomatenzelte sollten nur bei Windstille aufgebaut werden! Alles andere hat keinen Sinn und verursacht nur Ärger. Außerdem würde sich eine weitere helfende Hand empfehlen. Weiters empfliehlt sich eine gute Verankerung mit dem Boden. So mancher Anker verhindert den Abflug des Zeltes.

  • Vor dem Aussetzen überlegen, wieviel Erde benötigt wird. Es ist ganz einfach ärgerlich, wenn am Samstag kurz nach 17 Uhr die Blumenerde ausgeht und noch eine ganze Reihe an Pflanzen eingesetzt werden sollen.

  • Brennessellauge nicht in "Hohes-C"-PET-Flaschen abfüllen und in den Keller zu den Getränken stellen.
Dies ist nur ein kleiner Auszug aus dem Leidensweg eines Hobbygärtners.

Samstag, 28. März 2009

Blühendes Österreich mit Deutschlandbezug

Diesen Freitag besuchte ich wie jedes Jahr die Messe "Blühendes Österreich" in Wels. Hauptgrund meines Besuches war, wie könnte es wohl anders sein, der Pflanzen-Raritätenmarkt. Speziell Tomatenraritäten.
Bewaffnet mit meiner "Tomatenwunschliste '09" war der Stand von Christian Herb (bio-kraeuter.de) mein Ziel. Er bietet ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, seine Pflanzen sind gesund und vor allem ist sein Angebot wirklich reichhaltig. Dass ich auf der Messe "Blühendes Österreich" ausgerechnet bei einem Deutschen kaufe und nicht bei der Arche Noah einige Meter weiter, sei mir verziehen.
Lange Rede, kurzer Sinn. Hier die Liste der gekauften Tomatenpflanzen:
  • Bianca
  • De Berao
  • Gelbe Dattelwein
  • Gelbe Johannisbeer
  • German Gold
  • Mexikanische Honigtomate
  • Cour die Bue
Zusätzlich gönnte ich mir noch eine Habanero Safi und eine Chili-Sorte, die ich als Seepferdchen gekauft habe. Ich tippe mal, dass es sich bei Letzterem um die Criolla Sella handelt. Sicher bin ich mir jedoch nicht. Habe leider vergessen zu fragen.

Donnerstag, 26. März 2009

Neues von der Tomatenfront

In den letzten Tagen ließen es sich meine Tomaten nicht nehmen, einen gewaltigen Wachstumsschub hinzulegen. Dieser Schub scheint (zumindest bei meinen Pflanzen) ziemlich genau einen Monat nach dem Pikieren stattzufinden. Die Pflänzchen wachsen sehr kompakt und eher in die Breite als in die Höhe.

Samstag, 21. März 2009

Wurzelausläufer bei Tomaten?

Bei der täglichen Kontrolle meiner Jungpflanzen staunte ich nicht schlecht, als ich heute in der Früh im Topf der "White Beauty" ein weiteres Pflänzchen entdeckte. Erstaunt deshalb, da ich ja beim Pikieren die gesamte Anzuchterde entfernte und die Wurzeln komplett freilegte und in neue Pflanzerde setzte.

Woher kommt nun diese Pflanze?
Bilden Tomaten vielleicht doch Wurzelausläufer? Hat sich ein Samenkorn beim Pikieren vor mir versteckt und sich in den neuen Topf geschwindelt? Oder war das Samenkorn in der gekauften Erde enthalten?
Letzteres würde ja bedeuten, dass ich wahrscheinlich nicht herausfinden kann, um welche Sorte es sich dabei handelt. Vielleicht gar um eine Absaat eines Hybriden? Aber eigentlich egal - Haupsache keine Reisetomate, Liana Orageweja oder New Zealand Pink Pearl. ;-)

Sonntag, 15. März 2009

Nach einem Monat...

Genau vor einem Monat hat bei mir (im Keller) die Gartensaison begonnen. Nun ist es an der Zeit, den derzeitigen Stand der Dinge zu dokumentieren.
Rückblick: Vor einem Jahr ziemlich genau zu dieser Jahreszeit standen im Schlafzimmer direkt unter den Dachschrägfenstern ca. 150 Tomatenpflanzen. Das Erreichen des Bettes war einem Hindernisparcour gleichzusetzen, die Aufzucht der Pflanzen zeit- und arbeitsintensiv.
Heuer sieht die Sache anders aus. Im Keller vollbringt meine Anzuchtstation sensationelle Dienst. Zum einen ist die Anzucht problemlos, zum anderen ist die Lichtversorgung deutlich besser als im Schlafzimmer. Die Heizung sorgte für optimale Bedingungen zur Keimung und die Ausfälle hielten sich stark in Grenzen.
Von den ca. 50 Sorten an Tomaten bzw. Chili sind gerade mal 3 Sorten nicht gekeimt. Schwarzer Habanero war bei den Chilis heuer ein Rohrkrepierer. Ist aber egal, da ich mir davon eine Jungpflanze kaufe. Bei den Tomaten melde ich heuer 2 Nullnummern. Zum einen die German Gold, die es jedoch ebenfalls zu kaufen gibt, und zum anderen die Black Crimson, die ich unbedingt mal ausprobieren wollte. Schwarze Tomaten haben mich bisher meist positiv überrascht.
Nach langer Zeit sind dann auch noch einige Nachzügler geschlüpft. Eigentlich wollte ich nach 3 Wochen die Behälter entleeren und reinigen als ich entdeckte, dass die Fred Limbaugh Potato Top und die Lilac doch noch keimten. Wieder 2 Sorten die ich bisher noch nicht angebaut habe und auf die ich gespannt bin.

Etwas schneller gekeimt sind die 4 Samen der Sprit F1, die ich als Unterlage zum Veredeln verwenden werde. Welche Edelsorte darauf gesetzt wird, wird sich weisen. Ebenfalls ob der Versuch des Veredelns funktionieren wird. Ein seperater Beitrag ist hiermit jedenfalls garantiert.

Donnerstag, 5. März 2009

Erste Tomatenpflanzen

Vor nicht mal einer Woche startete ich in die Tomatensaison. Wie gewohnt war die Keimrate hervorragend und vergleichbar mit den Saisonen zuvor. Ob die Heizung in der Anzuchtstation die Keimrate beeinflusst wage ich nicht zu beurteilen. Vielleicht erblickt die eine oder andere Pflanze etwas früher das (künstliche) Licht.
Den Anfang machte Anfang der Woche die Sweet Million, eine F1-Sorte. Unmittelbar danach ging es Schlag auf Schlag. Von den 24 Schalen, in die ich jeweils 2 Samenkörner steckte, gingen bisher bis auf 3 Sorten alle auf.

Heute Abend wurden meine Chili pikiert. Eigentlich waren sie noch zu klein, aber ich hielt den Zeitpunkt für angemessen.