Montag, 2. Juli 2007

gefährliche Gartenarbeiten

Im Jahr 2004 verletzten sich in Österreich rund 10.300 Personen bei der Gartenarbeit so schwer, dass sie im Spital behandelt werden mussten. 56 Prozent der Unfälle waren Stürze, mehr als die Hälfte davon aus der Höhe – von Leiter oder Baum. Über 60% der Unfälle sind auf Unkonzentriertheit und Hektik zurückzuführen. Der typische Spitalsbehandelte ist männlich und über 45 Jahre alt. Obwohl die Gartenarbeit eine Frauendomäne ist, verletzen sich Männer häufiger, da sie oft die gefährlicheren Arbeiten verrichten wie etwa Hecken oder Äste schneiden. Doch die objektiven Unfallzahlen weichen von der subjektiven Einschätzung der Unfallopfer ab: Laut einer KfV-Studie sehen sich 76 Prozent aller Personen, die sich beim Gärtnern verletzten, als Gartenprofi und zeigen damit, wie sehr sie die Anforderungen der Gartenarbeit unterschätzen. Lediglich 24 Prozent der Befragten halten sich für Gelegenheitsgärtner.

Ob Rasen mähen, Hecken schneiden oder Obst pflücken – Regel Nummer eins für das sichere Arbeiten im Garten ist eine adäquate Ausrüstung: Festes Schuhwerk (niemals barfuss!), lange, anliegende Hosen und Gartenhandschuhe gehören in das Repertoire jedes Pflanzenliebhabers.

Wichtige Sicherheitshinweise
Gerade nach der Winterpause sollte man überprüfen, ob motorisierte Gartengeräte unbeschädigt sind, bevor man sie wieder in Betrieb nimmt. Kabel, Kabeltrommeln usw. sollten für den Einsatz im Freien geeignet und die Isolationen unbeschädigt sein. Bei Pannen nie in das noch laufende Gerät greifen, ohne vorher den Netzstecker zu ziehen! Wenn Teile fehlen oder beschädigt sind: Defekt sofort beheben lassen, und zwar vom Fachmann.

Beim Rasen mähen muss man auf die sachgerechte Handhabung des Geräts achten. Oberstes Gebot: Niemals blockierendes Gestrüpp bei angestecktem Elektromäher oder gar bei laufendem Motor aus dem Mäher entfernen! Außerdem mäht der Gartenprofi immer parallel zum Hang, damit er im Falle eines Sturzes nicht unter den Mäher rutscht.

Vorsicht ist auch beim Umgang mit Heckenscheren geboten. Diese sind durch ihre freiliegenden scharfen Klingen besonders gefährlich. Elektrische Heckenscheren sollen Hobbygärtner immer mit beiden Händen führen und das Schermesser vom Körper weghalten, um so Schnittwunden zu vermeiden. Besonders wichtig: Die Hände von Helfern haben in der Nähe von Heckenscheren nichts verloren. Und: Alkohol erst nach getaner Arbeit.

Wenn man reife Früchte vom Baum holen oder Äste schneiden möchte, ist die richtige Leiter von besonderer Bedeutung für die Sicherheit: Die Leiter muss die Normkennung EN 131 und Hinweise für die Verwendung in Form von Aufklebern oder Aufdrucken haben. Kunststoff- oder Metallleitern müssen rutschhemmende Sprossen haben. Holzleitern dürfen keinen deckenden Anstrich haben, da ansonsten Holzschäden nicht mehr zu erkennen sind. Leitern müssen jederzeit gegen Abrutschen gesichert sein; auf Asphalt, Steinplatten oder Beton mit Gummifüßen, auf Wiese, Gras oder erdigem Untergrund mit mindestens sieben Zentimeter langen Stahlspitzen. Darüber hinaus kommt es auf die richtige Verwendung an: Die Leiter nur auf ebenem Boden aufstellen. Hobbygärtner sollten akrobatisches Rechts- und Linksbeugen auf der Leiter vermeiden: Lieber absteigen und die Leiter umstellen. Die Leiter außerdem nur mit dem Gesicht zu Holmen und Sprossen besteigen und die höchstzulässige Belastung beachten. (Quelle: www.kfv.at)

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