Freitag, 16. November 2007

Bambusdünger


Grundsätzliche Überlegungen


Der Bambus ist bei uns nicht heimisch. Unsere Tierwelt kann mit Bambus nicht wirklich viel anfangen. Auch Vögel werden ihn nicht zum Brüten nutzen. Außerdem hört man immer wieder Horrorstories über das Wurzelwachstum von Bambus. Warum also Bambus? Ganz einfach: Es ist etwas besonders, was nicht jeder hat, ist im Gegensatz zu den meisten heimischen Gewächsen immergrün und raschelt herrlich im Wind. Bei richtiger Pflege ist der Bambus ein wunderbares Gewächs, das übrigens nicht zu den Gehölzen, sondern zu den Gräsern zählt. Damit der Bambus ordnungsgemäß gepflegt wird, bedarf es gewisser Maßnahmen, wie Winterschutz, Ausholzen, Beobachten (Schädlinge), regelmäßiges Bewässern und eben auch Düngen.
Zu letzterem wiederum gibt es einige günstige und effektive Möglichkeiten:
- Düngung mit reifer Komposterde
- Düngung mit Hornspäne oder anderen org. Materialeien
- Düngung mit Flüssigdüngern, Pulver,...


Düngung

Wie der Bambus jetzt genau gedüngt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ich neige dazu, dass ich verschiedene Dünger abwechselnd bzw. nebeneinander verwende. So gebe ich z.B. von Zeit zu Zeit immer mal wieder etwas abgelagerten Kompost in die Töpfe. Dieser liefert schon mal reichlich Nährstoffe. Hornspäne gebe ich grundsätzlich alle meine Pflanzen (außer Zimmerpflanzen) und habe ich immer reichlich auf Vorrat. Hin und wieder, aber eher selten, füge ich aber auch einen Spezialdünger bei. Dabei ist aber meist weniger mehr. Im Zweifelsfall eher weniger düngen als zu viel. Die Problematik dabei habe ich schon in meinem Tomatendünger-Bericht erklärt (bei Interesse bitte dort nachlesen).
Jede Pflanze hat unterschiedlich Anforderungen was Nährstoffe betrifft. Daher gibt es für fast alle Pflanzen Dünger mit unterschiedlichen Nährstoffangeboten. Als Kundennepp würde ich dies nicht unbedingt bezeichnen. Wer sich die NPK-Werte der verschiedenen Düngersorten ansieht und vergleicht, der wird feststellen, dass das Nährstoffangebot komplett verschieden ist. Wenn ein einziger Nährstoff nicht mehr vorhanden ist, so wächst die Pflanze im besten Fall nicht mehr oder nur schlecht weiter, wird anfälliger für Schädlinge, verfärbt die Blätter,... Dies reicht bis zum kompletten Absterben der Pflanze. Passiert natürlich nicht sofort, sondern schleppend.
Und da ein etwas 2,5 m hoher gesunder und gut gewachsener Bambus schon mal 150 Euro kostet, ist es wichtig, sich auch darum optimal zu kümmern.


Unterscheidungen

Beim Bambus werden rhizombildende und horstbildende Arten unterschieden. Rhizombildende benötigen unbedingt, auch wenn es manche besser wieder wissen, eine Rhizom- oder Wurzelsperre. Diese Folien bzw. Matten gibt es im Fachhandel und kosten nur wenige Euro. Angeblich sind diese bei richtigem Einbau sicher. Ohne Rhizomsperre würde der Bambus ungehindert den gesamtenGarten durchwurzeln, wobei dann sogar der Nachbar eine helle Freude daran hätte. Bei manchen Arten können die Rhizome einige Meter pro Jahr wandern. Ein späteres Entfernen des Bambus ist hierbei mehr als schwierig. Da hilft nur 70 cm Erdreich mit dem Bagger abtragen, Erde entsorgen und neue Erde liefern lassen. Kostenpunkt für Bagger, LKW, Material, Arbeitszeit je nach Durchwurzelung mehrere hunderte bis tausende Euro. Wer den Wurzelsperren nicht 100%ig vertraut, so wie ich, der setzt rhizombildende Arten besser in ein Pflanzgefäß. Hierbei wiederum ist zu bedenken, dass diese, da ja die meisten Arten der Sonne nicht abgeneigt sind, dass ausreichende Bewässerung gewährleistet wird. Gerade an windexponierten und sonnigen Stellen benötigt der Bambus extrem viel Wasser. Im Hochsommer fließen dann schon mal täglich 6-10l in einen Topf, in dem ein 1,5 bis 3m hoher Bambus steht. Am besten sollte es Regenwasser sein, da dieses keinen Kalk enthält. Steht der Bambus direkt im Garten, dann benötigt er weniger Bewässerung, da dem Wurzelsystem mehr Platz zur Verfügung steht.

Nährstoffe

Gleiches gilt auch für die Nährstoffaufnahme. Ein Bambus im Topf benötigt deutlich mehr Dünger als solche im Garten. Einer im Garten wird möglicherweise jahrelang ohne teuren Dünger auskommen. Einer im Topf wahrscheinlich nicht.
Ich habe schon einige Bambusdünger ausprobiert. Sowohl in flüssiger Form, als auch in als Pulver. Unterschiede kann ich nicht wirklich ausmachen, da die Erfolge nicht sofort Wirkung zeigen. Die Nährstoffverhältnisse entsprechen im großen und ganzen bei allen Bambusdünger in etwa der des "Compo Bambus Langzeitdünger".

Inhaltsstoffe

NPK-Dünger 18+5+7(+1,7+6), mit Magnesium, Schwefel und Eisen sowie ISODUR®-CONTROL-SYSTEM
Laut Compo handelt es sich dabei um "Hochwertiger Spezial-Dünger für Bambus sowie Zier- und Kübelgräser. Sein Nährstoffverhältnis ist optimal auf die speziellen Bedürfnisse dieser Pflanzen abgestimmt. Eine einzige Düngung reicht für die ganze Garten-Saison. Mit Sofort- und 3 Monate Langzeitwirkung." (Quelle: www.compo.de)
Um was es sich bei dem ISODUR®-CONTROL-SYSTEM genau handelt, konnte ich leider nicht ausfindig machen. Ich habe allerdings ein Mail an Compo geschrieben und werde die Antwort hier posten.
Die Düngermenge hängt natürlich ab von der Größe des Bambus und kann aus einer Tabelle entnommen werden. Dieser Dünger ist ein mineralischer und wird in Pulverform angeboten. Soweit mir bekannt, bietet die Firma Compo keinen Flüssigdünger für Bambus an.

Meine Empfehlung

Fakt ist, dass man längere Zeit mit einer Schachtel auskommt. 5 Euro sind eine eher geringe Investition. Meiner Meinung nach reicht es aus, wenn einmal im Jahr, am besten im Frühling, der Bambusdünger aufgetragen und eingearbeitet wird. Ansonsten kann man ja hin und wieder mal etwas Komposterde oder Hornspäne beimengen. Wie oben beschrieben ist weniger oft mehr. Wichtiger beim Bambus als Spezialdünger ist sicherlich das regelmäßige Bewässern und vor allem der ordnungsgemäße Winterschutz.

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